Bürgerscheibe landet
in der Schweiz
Lucas Klein und Saskia Rangosch krönen mit gelungenem Heiratsantrag das Ringelheimer Schützenfest

Emotionaler Höhepunkt: Die Gäste bilden nach dem Heiratsantrag ein Spalier für Saskia Rangosch und Lucas Klein, die beide dem Spielmannszug anghören.foto: sz-pa/rk
Salzgitter. Mit einem großen Höhenfeurwerk hat die Schützengilde in Ringelheim ihr traditionelles Fest ausklingen lassen. Zuvor hatte sie im Festzelt die Könige proklamiert und dabei eine kleine Sensation vom Stapel gelassen. Die Bürgerscheibe geht in diesem Jahr in die Schweiz. Lukas Studer heißt der neue Bürgerkönig. Der junge Mann aus Bern, der sich als Gast der Jugendwache angeschlossen hat, besucht immer seine Freundin in Engerode, wenn das Schützenfest in Ringelheim ist. „Das ist hier quasi meine zweite Heimat.“

Zum zweiten Mal beteiligte er sich am Wettbewerb um die Bürgerkönigswürde, startete mehr Versuche als vor einem Jahr und war mit seinem Ergebnis zufrieden. Dass es aber für den Sieg reichte, damit hatte Lukas Studer nicht gerechnet. Die Scheibe nimmt er mit nach Hause, auch wenn er dafür noch keinen Platz hat. „Bei uns gibt es dieses Brauchtum nicht.“

Die Schweizer Überraschung war aber nicht die Krönung eines gelungenen Wochenendes. Im Spielmannszug machte Lukas Klein seiner Freundin Saskia Saskia Rangosch einen Heiratsantrag, den sie annahm. Die Schützen bildeten beim Einzug in das Festzelt ein Spalier für das Paar. Nicht nur wegen dieses herausragenden Versprechens zieht Ehrenoberst Detlef Schulze eine „sehr gute Bilanz“ für das Schützenfest, auch wenn das Wetter am Samstag nicht so mitspielte. Dafür schien beim Umzug am Sonntag die Sonne. „Die Beteiligung dort war gut“, freut er sich. Das gelte auch für den Partyabend mit den Elchos oder das Schützenfrühstück. Ein dickes Lob erhielt die Jugendwache, die mit 18 Mann zum Umzug am Montag im Titanic-Kreuzfahrtdampfer auflief. „Es wird jedes Jahr verrückter“, hob Detlef Schulz die „tolle Aufführung“ hervor.

Zu den Höhepunkten an den vier Tagen gehörten auch die Ehrungen. Die Königskette in Ringelheim trägt nun Gordon Hammerschmidt. Sein zweiter Anlauf in dem Wettbewerb war erfolgreich. „Ich wollte eine 20 schießen, und das hat geklappt“, sagt er. Als ihm das gelang, hat es sofort gekribbelt. Ein gutes Gefühl und die Hoffnung waren da, aber als der Vorstand ihn dann wirklich benannte, war es ein „verrückter“ Moment. Gordon Hammerschmidt: „Die halten bis dahin wirklich alle dicht.“ Er ist glücklich, dass ihn seine „erste 20 im Leben“ gleich zum Großen König machte, auch wenn ihn das einen vierstelligen Betrag kosten dürfte.

Aber nicht nur Gordon Hammerschmidt erlebte einen verrückten Moment bei der Verkündung vor dem Schützenhaus. Dort wurde zuvor Hubert Wesemann zum neuen König der Filiale Haverlah ausgerufen. Bereits am Sonntag war Svea Krupp im Festzelt zur Schülerkönigin gekürt worden, Sarah Gruhn zur Jugendkönigin, Silvia Hannig zur Damenkönigin und Joachim Wolf zum Kleinen König.



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