Der Stahl bewegt sich im Kreis
Der Schrott rollt zurück: Die Salzgitter AG und Volvos Cars vertiefen ihre Partnerschaft

Aus Schrott wird Stahl: Die Salzgitter AG und Volvo Cars starten 2026 eine Kreislauf-Partnerschaft.foto: SZAG
Salzgitter. Die Salzgitter AG und Volvo Cars bauen ihre Partnerschaft aus: Schon jetzt beliefert der Konzern das Karosserieteilewerk des Automobilherstellers im südschwedischen Olofström mit hochwertigen Flachstählen. Im kommenden Jahr übernimmt das Unternehmen zudem erhebliche Mengen des dort anfallenden Stahlschrotts und führt diese direkt in die Produktion der Salzgitter Flachstahl GmbH zurück.

„Damit bleibt der Werkstoff im Kreislauf – ohne Down-Cycling und ohne Qualitätseinbußen“, heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Auch für das Transformationsprogramm Salzgitter LOWCO2 Steelmaking (SALCOS) dürfte hochwertiger Stahlschrott eine immer größere Rolle spielen. Dieser soll in den Elektrolichtbogenöfen des Konzerns mithilfe grünen Stroms eingeschmolzen und zu neuen CO2-armen Stahlprodukten verarbeitet werden.

Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin der Deutschen Erz- und Metall-Union GmbH (DEUMU), kommentiert: „Diese Kooperation ist eine klare Bestätigung unserer Circularity-Strategie. Sie zeigt, wie industrielle Partnerschaften zur Ressourceneffizienz und zur Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette beitragen können. Treu nach unserem Motto: Partnering for Transformation. Dieser Closed Loop ist auch weiterer Beweis für das gute Zusammenspiel verschiedener Konzerngesellschaften wie Salzgitter Mannesmann Handel, DEUMU und Salzgitter Flachstahl.“

Ein wesentlicher Baustein des Konzepts ist die konsequente Nutzung des Schienengüterverkehrs: Bereits heute liefert die Salzgitter AG die Stahlcoils per Zug nach Schweden – allerdings im Einzelwagensystem. Künftig erfolgt die Belieferung mit Stahl und die Rückführung des Schrottes in einem direkten, schnellen und ausgeklügelten ShuttleKonzept mit kurzen Laufzeiten und maximaler Auslastung auf Hin- und Rückweg. Leerfahrten entfallen, was die Effizienz noch weiter verbessert.

Trotz der rund 700 Kilometer langen Strecke zwischen den beiden Standorten entsteht so ein effizienter und emissionsarmer Stoffkreislauf. Ermöglicht wird dies auch durch den Einsatz leistungsstarker, interoperabler Lokomotiven, die eine hohe Zuglast ermöglichen, und der Nutzung 100prozentiger klimaneutraler Elektrizität für die Traktion.

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