Erkenntnisse aus dem Labor-Mobil
Der VSR-Gewässerschutz bietet am 28. Juli beim
Peiner Gunzelin-Denkmal kostenlose Brunnenproben an

Wissenswertes über das Wasser: Arno Mittelmeyer und Heinz-Theo van Wickeren beraten einen Brunnenbesitzer mit der Nitratkarte Niedersachsen vor einem Labormobil des VSR-Gewässerschutz.foto: Ruben Wiltsch
Peine. Das gelbe Labormobil des VSR-Gewässerschutzes ist vielen Brunnenbesitzern bekannt. 2024 sorgte der Informationsstand in Peine für reges Interesse, als mehr als 170 Bürger Wasserproben aus ihren Gartenbrunnen mitbrachten. Auch in diesem Jahr bietet die gemeinnützige Organisation wieder eine Untersuchung an. Am Montag, 28. Juli, haben Brunnenbesitzer von 15 bis 17 Uhr die Gelegenheit, ihre Wasserproben auf der Bahnhofstraße beim Gunzelin-Denkmal in Peine abzugeben.

Im Sommer, wenn es heiß und trocken ist, wird im Garten viel Wasser benötigt. „Uns ist es wichtig, dass außerhalb des Hauses Brunnenwasser statt dem kostbaren Leitungswasser genutzt wird,“ erzählt der Ehrenamtler Arno Mittelmeyer. Er ist zusammen mit Heinz-Theo van Wickeren im Labormobil unterwegs, um Belastungen im Grundwasser aufzudecken und sich für einen nachhaltigen Umgang einzusetzen.

Bereits im letzten Sommer kamen viele interessierte Brunnenbesitzer mit ihrer Probe zum Infostand in Peine. Sie wollten wissen, wofür sie das Wasser im Garten verwenden können. „Eine Belastung ist in den meisten Fällen nicht zu sehen oder zu riechen“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren. Er weist darauf hin, dass im Gegensatz zum Leitungswasser das Brunnenwasser häufig mit Nitraten, Pestiziden und weiteren Stoffen belastet ist. Außerdem können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten.

Heinz-Theo van Wickeren führt die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wieder gegen eine geringe Beteiligung von zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer was diem festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine Kostenbeteiligung können auch weitere Parameter untersucht werden. „Durch diese ergänzenden Untersuchungen erfahren die Brunnenbesitzer, ob das Wasser zum Gemüse gießen oder sogar zum Befüllen von Planschbecken und Teich geeignet ist. Außerdem können wir auch eine Einschätzung dazu geben, inwieweit das Wasser im Notfall zum Trinken einsetzbar ist“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren.

Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind empfiehlt er zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff. Die Messwerte bekommen die Brunnenbesitzer in einem ausführlichen Gutachten mit der Post zugesendet. Für Fragen zu den Messwerten ist Gewässerexperte Milan Toups jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer (02831) 9763342 erreichbar.

„Erstmalig haben wir zu unseren Ergebnissen der Grundwasseruntersuchungen aus dem Kreis Peine eine Bildschirmpräsentation für den Informationsstand vorbereitet“, berichtet Arno Mittelmeyer. Der VSR-Gewässerschutz möchte mit den Auswertungen der Brunnenwasseranalysen im Kreis Peine möglichst viele Bürger am Informationsstand erreichen. „Die von uns erstellte Nitratkarte soll die Belastung in Niedersachsen verdeutlichen“, erklärt er. Wer keine Zeit hat, zum Informationsstand zu kommen, kann die Ergebnisse auch auf der Homepage vom VSR-Gewässerschutz nachlesen.

Zu der Auswertung aus dem Kreis Peine gelangt jeder Interessierte über die interaktive Karte auf der Homepageseite www.vsrgewaesserschutz.de/regionales/niedersachsen-bremen.de. Der VSR-Gewässerschutz hilft mit einer Wasseranalyse das Wasser aus dem eigenen Brunnen statt dem Leitungswasser zu verwenden. Allerdings sollte auch dieses imGarten sparsam genutzt werden.

Der VSR-Gewässerschutz gibt am Informationsstand dazu Tipps. „Gießen sollte jeder Gartenbesitzer nur morgens oderabends, weil sonst zu viel Wasser verdunstet“, empfiehlt Arno Mittelmeyer. Bei der Wahl des Planschbeckens rät er Eltern und Großeltern nur die Größe zu kaufen, die benötigt wird. „Wenn nur ein Kind darin planscht, braucht man ein kleineres Planschbecken als wenn mehrere Kinder ins Wasser springen. So kann viel Brunnenwasser gespart werden“.

Der VSR-Gewässerschutz wurde damals noch als „Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“ bereits 1980 als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen gegründet und setzt sich seit über vier Jahrzehnten für sauberes Wasser ein. Die gemeinnützige Organisation ist schon lange umgetauft und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Grundwasser und Bachwasser zu untersuchen. Die Beprobung von Oberflächengewässern kann der VSR-Gewässerschutz alleine erledigen. Bei den Proben vom Grundwasser ist er jedoch auf die Mithilfe von Brunnenbesitzern angewiesen.

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