Die Jugendarbeitslosigkeit in Salzgitter steigt
Im Bezirk Braunschweig-Goslar der Arbeitsagentur waren im Juli
23.568 Menschen ohne Job

Die Zahlen steigen: Die Arbeitslosigkeit in Salzgitter lag im Juli bei 10,2 Prozent.foto: rwe
Salzgitter. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 778 auf insgesamt 23.568 gestiegen. Die Arbeitslosenquote im Bezirk Braunschweig-Goslar liegt aktuell bei 7,1 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Wert vor einem Jahr. Im kommunalen Vergleich liegt der Landkrreis Wolfenbüttel mit 5,6 Prozent Arbeitslosigkeit vorne, gefolgt von der Stadt Braunschweig (6,5), dem Landkreis Goslar (7,3) und der Stadt Salzgitter (10,2).

„Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 778 auf 23.568 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von 1.345 Personen. Der saisonale Anstieg in den Sommermonaten ist keine ungewöhnliche Entwicklung und hängt unter anderem mit dem Ende von Schul- und Ausbildungsjahren zusammen. Viele junge Menschen melden sich vorübergehend arbeitslos, bevor sie eine Anschlussbeschäftigung oder ein Studium aufnehmen“, beschreibtKerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Situation. Zudem wirke sich die konjunkturelle Zurückhaltung weiterhin auf den Arbeitsmarkt aus. „Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt jedoch weiterhin stabil. Die Nachfrage nach Fachkräften ist in vielen Bereichen weiterhin hoch. Wir setzen alles daran, arbeitsuchende Menschen bestmöglich zu unterstützen – sei es mit passgenauer Vermittlung, Qualifizierungsangeboten oder individueller Beratung.“

Auch bei der Jugendarbeitslosigkeitst meldet die Agentur gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um 336 oder 16,5 Prozent. Im Bezirk Braunschweig-Goslar sind aktuell 2.376 Arbeitslose unter 25 Jahren gemeldet. „Dieser Anstieg ist kein außergewöhnliches, sondern ein wiederkehrendes Phänomen, das durch den Übergang vieler junger Menschen in eine neue Lebensphase ausgelöst wird. Neben der Übergangsphase vor oder nach einer Berufsausbildung und Studienstart haben die Sommerferien auch die Besonderheit, dass viele offene Stellen erst nach der Urlaubszeit besetzt werden, wenn Personalentscheider und Einarbeitende wieder zur Verfügung stehen“, weiß Kerstin Kuechler-Kakoschke.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit waren im Juli 4.804 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juni ist das ein Minus von 174 oder 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.664 Stellen weniger (–25,7 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juli 1.112 neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 7,258 Stellen neu gemeldet. Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.291 Personen, dies sind 0,3 Prozent oder 75 Personen mehr als vor einem Jahr.

Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage sind Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (199 Stellen), Fachkräfte im Verkauf (164 Stellen), Schweiß-Fachkräfte (128 Stellen), Gastronomiehelfer (127 Stellen), Kinderbetreuung und -erziehung (142 Stellen) sowie Gastronomiehelfer (127 Stellen).

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 meldeten sich im Bezirk Braunschweig-Goslar 2.982 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 132 mehr als im Vorjahreszeitraum (+4,6%). Zugleich gab es 2.886 Meldungen für Ausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 214 (–6,9%). „Der Start ins Berufsleben ist für viele Jugendliche ein entscheidender Schritt – und jetzt ist noch nichts zu spät“, betont Kerstin Kuechler-Kakoschke. „Wir appellieren an alle jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben: Melden Sie sich bei der Berufsberatung – wir unterstützen Sie individuell und passgenau. Gleichzeitig rufen wir Unternehmen auf, uns auch jetzt noch ihre freien Ausbildungsstellen zu melden. Jeder gemeldete Platz kann jungen Menschen eine Perspektive geben und langfristig den eigenen Fachkräftebedarf sichern.“

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