Investitionen in Sicherheit
zahlen sich aus
Nach einem Großbrand bei Veolia in Broistedt konnte die Produktion schnell weiterlaufen

Großeinsatz in Broistedt: In der Holzaufbereitungsanlage von der Firma Veolia hat es gebrannt, die Folgen blieben aber überschaubar. Foto: Ralf Büchler
Lengede. Ein Feuer in der Holzaufbereitungsanlage von der Firma Veolia in Broistedt hat am Dienstagmorgen für dichten Rauch und einen Großeinsatz gesorgt. Es entstand ein Schaden an einem Förderband und am Einfüllbunker, doch die Produktion konnte nach Freigabe der betroffenen Halle weiterlaufen. „Die Versorgung des Biomasse-Heizkraftwerks in Braunschweig ist damit gesichert“, betont Veolia-Sprecherin Diana Viets.

Am Dienstag gegen 4.30 Uhr hatten Anwohner in Broistedt dichten Rauch über dem Industriegebiet gesehen, kurz darauf rückten die ersten Feuerwehrkräfte an. In einer Produktionshalle brannte es an einem Förderband. „Die Ursache ist noch unbekannt“, hatte Einsatzleiter und Gemeindebrandmeister Martin Kröhl vor Ort erklärt. Zwischenzeitlich musste der Einsatz auf „Brand 3 – Großbrand“ hochgestuft werden. Alle fünf Ortswehren aus Lengede sowie Kräfte des Landkreises, der Berufsfeuerwehr Salzgitter und des DRK waren beteiligt. Gegen 7 Uhr hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle, eineinhalb Stunden später war er gelöscht. Nachlöscharbeiten dauerten bis in den frühen Vormittag.

„Wir sind außerordentlich dankbar für das schnelle und professionelle Handeln der zahlreichen Feuerwehrleute“, sagt Diana Viets nun. „Durch ihr beherztes Eingreifen konnte ein Übergreifen der Flammen auf unsere Anlage und die Anlagentechnik verhindert werden.“ Die Feuerwehr musste für die Löscharbeiten ein Hallentor frei flexen. Trotz der Schäden kann die Anlage weiter produzieren. Möglich macht das die vorausschauende Planung mit zwei Bunkern, die unabhängig voneinander genutzt werden können. „Durch die Auslegung der Anlage mit zwei Verarbeitungslinien und den vorhandenen Notfallplänen ist die Energieversorgung nicht gefährdet. Dies zeigt, dass das Sicherheitskonzept der Anlage auch in einer solchen Situation funktioniert“, erklärt Diana Viets.

Die Holzaufbereitungsanlage in Broistedt wurde erst im Herbst 2023 offiziell in Betrieb genommen. Rund 25 Millionen Euro hatte Veolia in die moderne Halle investiert, die jährlich bis zu 245.000 Tonnen Altholz verarbeitet. Täglich rollen rund 700 Tonnen Holz aus einem Umkreis von bis zu 250 Kilometern nach Broistedt. Das Material – Paletten, Möbel oder Bauholz – wird dort zerkleinert, von Störstoffen befreit und zu Holzhackschnitzeln aufbereitet.

Diese werden anschließend per Lkw nach Braunschweig gebracht, wo sie im 250-Millionen-Euro-Biomasse-Heizkraftwerk von BS Energy zu Strom und Fernwärme verarbeitet werden. Damit soll der CO₂-Ausstoß in Braunschweig um rund 50 Prozent sinken. Dass die Lieferung nach Braunschweig nicht ins Stocken geraten ist, sei laut Diana Veolia ein Beleg für die Bedeutung des Sicherheitskonzeptes. Die installierte Brandmelde-Anlage schlug frühzeitig Alarm, die Sprinkleranlage verhinderte die weitere Ausbreitung der Flammen. „Unsere Investitionen in den umfassenden Brandschutz haben sich damit ausgezahlt.“

Eine Gefahr für Anwohner habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, wie sowohl Polizei als auch Veolia betonen. Die Produktionshalle liegt im Broistedter Industriegebiet, moderne Filter- und Entstaubungsanlagen haben laut Diana Viets auch während des Brandes zuverlässig gearbeitet.

Die Polizei ermittelt aktuell die Brandursache. „Wir können weder bestätigen noch dementieren, dass es sich um einen technischen Defekt beziehungsweise um menschliches Fehlverhalten handelt”, teilt Polizeisprecher Matthias Pintak mit. Zur Ermittlung der Brandursache wurde ein Gutachter beauftragt. Der entstandene Sachschaden wird laut Polizei auf eine hohe sechsstellige Summe geschätzt, jedoch sind auch hierzu die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Seitens Veolia wollte man aus versicherungstechnischen Gründen zum entstandenen Schade keine Angaben machen.

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