Eine erfolgreiche Vernissage mit 150 Gästen aus der Region und viele Anmeldungen für das abwechslungsreiche Begleitprogramm: Stephanie Borrmann, Leiterin der Städtischen Kunstsammlungen, freut sich über die bisherige positive Resonanz. „Wir freuen uns über weitere Interessierte, die sich für unsere Workshops, Vorträge und alle anderen Veranstaltungen anmelden.“ Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gebe es viele Möglichkeiten, die Kunst spielerisch und einfach zu entdecken. Voraussetzungen gebe es nicht. „Einfach Freude mitbringen, um gemeinsam mit anderen auf Entdeckungsreise zu gehen“, lautet das Motto.
Hinter dem Begriff Storytelling verbirgt sich mehr als bloßes „Geschichten erzählen“, so Stephanie Borrmann. „Es ist die Kunst, Informationen und Wissen auf emotionaler Ebene in einer Geschichte zusammen zu führen.“ Kunst könne Stimmungen erzeugen, Kontexte liefern und Geschichten erzählen – ohne ein einziges Wort. Die Perspektive, Bildkomposition und Farbgebung sowie die Lichtsetzung spielen für die Kuratorin dabei entscheidende Rollen. Storytelling könne genauso subjektiv wie unsere Wahrnehmung sein. Die Kunst bestehe jedoch darin, dass trotzdem dieselbe Geschichte in das Gedächtnis der Betrachtenden gerufen werde.
Das haben die 14 Künstlerinnen und Künstler auf individuelle Weise gemacht: Bilder, Installationen, Grafiken, Performance und vieles mehr laden zu besonderen (künstlerischen) Geschichten ein. Zu Gast sind Dagmar Brand, Lars Eckert, FRANEK Michaela Hanemann, Lino Heissenberg, Alexander Janz, Jan Köchermann, Patricia Lambertus, Antonia Latz, Katrin Ribbe, Christian Riebe, Joanna Schulte, Bernd Schulz und Miriam Zadil.
Gleich mehrere Führungen werden angeboten: Die erste am Sonntag, 21. September, um 11.15 Uhr unter dem Titel „Erzähl mir deine Sicht“. Die Teilnehmenden flanieren mit der Kunstvermittlerin Lena Hammer durch die Ausstellung und betrachten ausgewählte Werke mit offenem Blick. Sie sollen ihre eigene Perspektive einbringen und im Austausch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdecken. So sollen persönliche Geschichten rund um die Kunstwerke entstehen. Weitere Führungen stehen am 28. September und am 26. Oktober jeweils um 11.15 Uhr an.
Zwei Vorträge stehen an. „Im Blickwinkel“ heißt es am Sonntag, 12. Oktober, um 11.15 Uhr. „Von Hieronymus Bosch bis Pablo Picasso - Wie Bilder erzählen“, verrät Kunstkritiker Michael Stoeber. Er nimmt die Gäste mit auf eine inspirierende visuelle Reise, präsentiert berühmte Gemälde der Kunstgeschichte und macht deutlich, wie grandios die Künstlerinnen und Künstler in ihnen Handlung verdichten.
Um „Markenmärchen – Geschichten der Werbung“ dreht sich alles am Sonntag, 26. Oktober, um 11.15 Uhr. Mehr als 2.000 Jahre nach Platon haben Marken das Erzählen neu für sich entdeckt. Wie und warum wird Storytelling im Marketing genutzt? Und worin liegt die Macht einer guten Erzählung? Darüber spricht Mareike Riemann (Kommunikationsdesignerin M.A.).
Zu einer Matinee über Georg Lichter lädt die Stadt am Sonntag, 19. Oktober, um 11.15 Uhr ein. Beteiligt sind Heinrich Römisch (Musik), Bernd Schulz (Künstler) und Tilman Thiemig (Texte) gelesen von Andreas Döring: Über Bildprojektionen, Texte und Musik wird die Geschichte des Helden Georg Lichter beschireben. Dieser ist ein Erzähler, der die Welt anders, womöglich „wirklich“ zu sehen vermag.
Auch Workshops für Kinder gehören zum Programm. „Hatschi-Püh!“ heißt es am Samstag, 28. September, von 11 bis 16 Uhr für Kinder von vier bis sechs Jahren: Elisabeth Kilala Stumpf (Künstlerin und Kunstvermittlerin) liest ihr Buch „Die Geschichte von Hatschi-Püh, dem kleinen Drachen“ vor und berichtet, wie aus einer Geschichte ein Bilderbuch entsteht. Im Anschluss werden die Kinder selbst kreativ. Eltern sind willkommen.
„Geschichten in der Kiste“ sind Thema am Sonntag, 12. Oktober, von 11 bis 16 Uhr für Kinder ab sechs Jahren: Nachdem die Kinder und Jugendlichen mit Kunstvermittlerin Lena Hammer die Ausstellung erkundet haben und von ihr inspiriert wurden, wollen sie in diesem Kreativworkshop mit Alltagsmaterialien eine kleine Szenerie im Schuhkarton basteln, erzählen und gestalten. Die jungen Gäste sollen Schuhkartons, Figuren, Stoffreste und Naturmaterialien mitbringen.
Die Finissage am Sonntag, 2. November, beginnt um 11 Uhr und dem Vortrag „Das leere Universum“. In der unendlichen Weite des Weltraums offenbart sich auch eine gähnende Leere. Mit dieser Leere in und um uns beschäftigt sich Dr. Stefan Linke (Leitung Exploration und Antriebe, Fachgebiet Raumfahrttechnik, TU Berlin).
Um 13 Uhr folgt mit der Live-Performance „Traum oder Albtraum“ eine choreographische Inszenierung von und mit Antonia Latz (Künstlerin), die sich im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Tanztechnik und alltäglicher Geste bewegt. Abschließend um 15 Uhr gibt es noch eine Führung durch die Ausstellung.