Traumapädagogik kein Randthema
200 Fachleute aus Jugendhilfe, Schule und Therapie bei der Tagung im Elisabethstift

Stöbern in Fachliteratur: In der Sporthalle der Jugendeinrichtung am Schäferstuhl konnten sich die Besucherinnen und Besucher über Traumpädagogik informieren.Foto: Privat
Salzgitter. Rund 200 Fachkräfte aus Jugendämtern, Schulen, Fachschulen und weiteren sozialen Einrichtungen aus Salzgitter und dem Umkreis von Helmstedt bis Hildesheim haben am Fachtag Traumapädagogik im Elisabethstift auf dem Schäferstuhl teilgenommen. „Das große Interesse machte deutlich, wie relevant traumapädagogische Ansätze für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien geworden sind“, schreibt Thomas Haupt, Abteilungsleiter Schulisches Klinikum am Elisabethstift.

Bereits am Vormittag setzte der erste Vortrag nach seinen Worten wichtige Impulse: Unter dem Titel „Traumapädagogik und ambulante Hilfe“ wurden praxisnahe Zugänge vorgestellt, wie belastete junge Menschen auch außerhalb stationärer Hilfen professionell begleitet werden können. Anschließend gab es Einblicke in gelungene Ansätze aus der täglichen Praxis.

Am Vormittag folgten Workshops, die von Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen geleitet wurden. Thomas Haupt: „Themen wie emotionaler Beistand, Psychoedukation und Resilienzförderung stießen auf großes Interesse und luden zum fachlichen Austausch ein.“

Der Nachmittag stand im Zeichen der Verbindung von Traumapädagogik und klinischem Arbeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Praxisberichte und Diskussionen verdeutlichten, wie wichtig die Verzahnung von pädagogischen und therapeutischen Perspektiven ist“, so Thomas Haupt. Auch in diesem Fall sorgten Praxisprojekte und Workshops für eine enge Anbindung an den Arbeitsalltag der Teilnehmenden. Besonders gefragt waren die Themen Achtsamkeit, Traumatherapie und tiergestützte Interventionen.

Die Veranstalter und Veranstalterinnen zogen eine durchweg positive Bilanz: „Das große Interesse zeigt uns, dass Fachkräfte aller Disziplinen bereit sind, ihre Arbeit trauma-sensibel weiterzuentwickeln“, zitiert Thomas Haupt eine der Organisatorinnen. Der Fachtag bot demnach nicht nur fachlichen Input, sondern vor allem Raum für Vernetzung und Austausch – ein Aspekt, der von vielen Gästen ausdrücklich gelobt wurde.

Mit der Veranstaltung wurde ein deutliches Signal gesetzt, heißt es in der Pressemitteilung. Traumapädagogik sei längst kein Randthema mehr, sondern gehöre zu den zentralen Handlungsfeldern in Jugendhilfe, Schule und Therapie.

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