„Der Arbeitsmarkt zeigt erste Anzeichen der Herbstbelebung“, beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Situation. Erwartungsgemäß habe sich die Jugendarbeitslosigkeit im September durch Schul- und Ausbildungsstarts deutlich reduziert. Der weiterhin rückläufige Stellenbestand, 23 Prozent gegenüber dem Vormonat, unterstreiche jedoch „die Zurückhaltung vieler Unternehmen bei Neueinstellungen, insbesondere aufgrund konjunktureller Unsicherheiten“.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit waren im September 4.722 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber dem Vormonat ist das ein Minus von 154 oder 3,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.409 Stellen weniger (–23,0 Prozent). Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 9.168 Stellen neu gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 27.507 Personen, dies sind 0,5 Prozent oder 144 Personen weniger als vor einem Jahr. Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (192 Stellen), Fachkräfte im Verkauf (139), Lagerhelfer (139), Schweiß-Fachkräfte (134) sowie Fachkräfte in elektrischer Betriebstechnik (113).
Der Ausbildungs- und Schulbeginn im September deutlich erkennbar. Um 13,8 Prozent oder 324 Menschen auf insgesamt 2.025 Arbeitslose unter 25 Jahren ist die Zahl gesunken. Die Arbeitslosenquote bei den unter 25jährigen beträgt aktuell 6,2. Da sind 0,2 Prozent weniger als noch vor einem Jahr
„Die Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin eine gesellschaftliche Herausforderung. Besonders betroffen sich Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Dies schränkt ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich ein“, so die Arbeitsagentur-Leiterin. Die Ursachen für Jugendarbeitslosigkeit lägen oft in den Übergangsphasen zwischen Schule, Ausbildung und Beruf, in denen junge Menschen zeitweise keine Beschäftigung haben.
Außerdem richten sich viele gemeldete Stellen an qualifizierte Fachkräfte, wodurch Jugendliche ohne Abschluss nur eingeschränkten Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Kerstin Kuechler-Kakoschke: „Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit setzen deshalb an der Förderung von Aus- und Weiterbildung an. Zentrale Aufgabe bleibt es, junge Menschen so früh wie möglich für einen Berufsabschluss zu gewinnen und gezielt zu unterstützen, damit der Übergang in Ausbildung und Beschäftigung gelingt.“