Auf den Bestseller Currywurst ist bei VW Verlass
4,4 Millionen Stück in ersten acht Monaten produziert – Mikrowellen-Variante legt guten Verkaufsstart hin

Neueste Variante des Erfolgsprodukts: Die VW-Currywurst für die Mikrowelle ging in den ersten Wochen nach Verkaufsstart 91.145-mal über den Ladentisch.Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Wolfsburg. Mag der Markt noch so schwierig sein: Einen Bestseller hat Volkswagen, der verlässlich liefert. Die Rede ist von der Volkswagen Currywurst. 4,4 Millionen Stück wurden von Januar bis Ende August von dem Originalteil produziert. Wobei auch eine neue Produktvariante für die Mikrowelle in den Supermärkten gut ankommt.

Die „Volkswagen Currywurst mit Ketchup“ ist erst seit Mitte Juni 2025 in den Kühlregalen von Netto und Edeka-Nord sowie Minden-Hannover erhältlich. Bereits innerhalb der ersten Wochen verkauften sich insgesamt 91.145 Packungen der Mikrowellen-Variante, also mehrere tausend pro Woche. „Die Produktion und die Nachfrage steigen stetig und neue Märkte wollen unser Produkt ebenfalls“, heißt es in einem Intranet-Beitrag bei Volkswagen.

Vergrößert hat sich auf jeden Fall auch das Absatzgebiet, da seit August auch bei Edeka Süd/West die VW-Currywurst für die Mikrowelle angeboten wird. Das Produkt besteht aus einem 170 Gramm schweren Originalteil, das fertig geschnitten in VW-Gewürzketchup liegt und nur noch in der Mikrowelle erhitzt werden muss.

Noch macht diese neue Variante der Wolfsburger Kultspeise nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion von 4,4 Millionen Currywürsten in den ersten acht Monaten des Jahres aus. In dieser Zahl sind alle Volkswagen-Currywürste aus Wolfsburger Produktion enthalten. Also die große Version mit 170 Gramm, die kleinere halb so schwere Version mit 85 Gramm und die Rindfleisch-Variante, die Volkswagen seit 2024 anbietet. Auch eine vegane Version der Currywurst wird produziert. Sie ist aber noch kein Verkaufsschlager. Volkswagen betreibt einen regelrechten Kult um die Currywurst, die sich gleichzeitig zu einem einträglichen Geschäft für den Autobauer entwickelt hat. Die Wolfsburger-Variante des „Kraftriegel des Arbeiters“ erblickte 1973 das Licht der Welt. Das handgeschriebene Originalrezept wird in einem Tresor in der werkseigenen Fleischerei aufbewahrt. Eine auf Schreibmaschine abgetippte Version von 1982 wird dort ebenfalls verwahrt.

Aber nicht nur die Wurst, sondern auch der Ketchup ist eine Eigenentwicklung - und hat sich für die Marke ebenso zu einem Verkaufsschlager außerhalb der Werksgrenzen entwickelt. Waren es 1974 noch 20.000 Ketchup-Flaschen jährlich, werden inzwischen rund 700.000 Flaschen jährlich verkauft.

Kein Wunder, dass das Geschäft mit der hauseigenen Currywurst von Volkswagen weiter ausgebaut wird. „Es schaut ganz gut aus und wir sind weiter auf Expansionskurs, was die Zahl der Filialen im Lebensmitteleinzelhandel angeht, die unsere Currywurst-Produkte in ihr Angebot aufnehmen“, sagt Dietmar Schulz, Leiter der Nahrungsmittelproduktion der Service Factory.

Und auch in den Werkskantinen kommt die Currywurst gut an und ist dort nach wie vor das beliebteste Gericht. Noch vor der sonst deutschlandweit auf Platz Eins stehenden Spaghetti Bolognese. „Intern in den Betriebsrestaurants ist unser Originalteil einfach eine Bank und auch extern inzwischen so etwas wie ein echtes Aushängeschild für das Unternehmen“, sagt VW-Betriebsrat Sebastiano Addamo.

Die Currywurst ist nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein Marketinginstrument, das Bindung mit der Marke Volkswagen schafft. Sie hat also auch Softskills über die Sättigung des Hungers hinaus. Oder wie es Markus Greiner, Leiter der Volkswagen Gastronomie in der Service Factory, sagt: „Wir bei Volkswagen haben mit unserer Currywurst eine Art kulinarischen Markenbotschafter. Das ist einfach etwas Einzigartiges für einen Automobilhersteller - und diese Besonderheit werden wir weiter pflegen.“

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