Die Gewerkschaften sind in Sorge
DGB Peine und IG Metall Salzgitter-Peine protestieren für den Erhalt der Industriearbeitsplätze

Advent, Advent, die Zukunft brennt: Die Gewerkschaften forderten beim Protest in Peine die Industrie auf, sich für den Erhalt der Industrie einzusetzen.foto: IG Metall
Peine. Der DGB-Kreisverband Peine und die IG Metall Salzgitter-Peine haben an der St.-Jakobi-Kirche auf die aus ihrer Sicht besorgniserregende Entwicklung in der Industrie aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Advent, Advent, unsere Zukunft brennt“ machten sich die Teilnehmenden stark für die Arbeitsplätze der Region und die Errungenschaften des Sozialstaats. „Uns bleibt keine Zeit zu warten. Wöchentlich kommt es zu neuer Kurzarbeit und Personalabbaumaßnahmen in den Betrieben der Region Peine. Wir brauchen jetzt Entscheidungen der Politik, um unsere Arbeitsplätze in den verschiedenen Branchen zu schützen“, sagt Gabriele Handke, Betriebsratsvorsitzende der Peiner Träger GmbH.

Trotz Kurzfristigkeit und widriger Rahmenbedingungen nahmen gut 50 Personen an dem Termin teil. Viele kritisieren die mangelnde Entschlossenheit und Durchsetzungsfähigkeit der Politik. „Statt Maßnahmen zu beschließen, die Sicherheit für Energie, Wasserstoff und Investitionen bedeuten, werden in Talkshows und Presse Nebenkriegsschauplätze aufgemacht: Wir sollten uns nicht auf arbeitsunwillige Bürgergeld-Empfänger konzentrieren, sondern um den Erhalt von Arbeitsplätzen und industrieller Beschäftigung“, appelliert Jan Laging, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Salzgitter-Peine und dem DGB-Kreisverband Peine. Die Gewerkschaft hat eine Petition gestartet, um ihre industriepolitischen Forderungen zu untermauern.

Für einen Industriestrompreis und Sicherheit in Strom- und Energieversorgung sprach sich Thomas Kalberlah, Betriebsrat bei ContiTech Antriebssysteme aus. Auch die Betriebe in der chemischen Industrie stehen unter enormen Kostendruck, um ihre Produktion langfristig in Deutschland zu erhalten. Agnieszka Zimowska, frischgewählte DGB-Regionsgeschäftsführerin, mahnte an, dass die Politik trotz großer Herausforderungen nicht den Sozialstaat angreifen dürfe. „Nach einem Arbeitsleben brauchen alle Beschäftigten eine gute, auskömmliche Rente. Reformen, welche eine Ausweitung der Beitragszahler bedeuten, müssen diskutiert werden. Die Würde im Alter darf nicht in Frage stehen“, so Agnieszka Zimowska.

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