„Um die sieben Millionen Euro werden hier in den nächsten Wochen verbaut“, sagte Daniela Stark, TAG-Chefin in Salzgitter, bei einer Baustellenparty, um das Verfahren vorzustellen. Unter den Gästen waren unter anderem Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Baudezernent Michael Tacke und WEVG-Prokurist Matthias Giffhorn. „Es ist spannend zu sehen, wie hier rationell geplant und wie schnell die Fassaden erneuert werden“, findet auch Polizeihauptkommissar Andreas Kelm, der bereits im Vorfeld der Veranstaltung auf dem hinteren Gelände der Suthwiesenstraße 55/57 in einer Mail an TAG-Vorstand Claudia Hoyer bekundet hatte: „Die von Ihrem Unternehmen geplante Verfahrenstechnik kann einen großen Fortschritt für den Wohnungsbestand in Salzgitter darstellen.“
Die Gäste konnten das Abladen von 18 Fassadenelementen verfolgen, die anschließend mit scheinbarer Leichtigkeit von einem Schwerlastkran ans Gebäude gehoben wurden. Dieses neue Verfahren bietet die Möglichkeit, mit vorgefertigten Bauelementen zu arbeiten. „In Salzgitter haben wir uns für diesen Modellversuch die Häuser Suthwiesenstraße 55/57 und das Haus Schäferkamp 39 ausgesucht. Die Energiebilanz dieser Häuser, die Anfang der 60er Jahre gebaut wurden, war schlecht“, erklärte TAG Baumanager Dirk Förster-Wehle, der extra aus Berlin angereist war, um den Ablauf persönlich zu verfolgen. „Insgesamt werden hier 72 Fassadenelemente mit einem Gewicht von jeweils 2,5 Tonnen an der alten Fassade verankert – und das im bewohnten Zustand.“
Die Arbeiten sollen bis zur endgültigen Verankerung an den vorhandenen Baukörper lediglich noch etwa zwei Wochen benötigen. Laut Daniela Stark verkürzt sich der Bauablauf und die Beeinträchtigungen für die Mieter um Monate. Das erleichtgere den Job auf der Baustelle und sei wetterunabhängig. Solche neuen Techniken müssen nach ihren Worten in Modellversuchen ausprobiert werden – nach dem Motto „Erkenntnisgewinn durch best praxis“.
Die TAG Wohnen hatte sich Anfang 2025 dafür entschieden, ein solches Modell in Salzgitter zu testen. Nach digitaler Bestandsaufnahme im Frühjahr 2025 und der Übertragung der Daten auf einen Fertigungsprozess und der Bewilligung öffentlicher Fördergelder ist die Modernisierung nun im vollen Gange.