Für die neue Sonderausstellung holten Kuratorin Wiebke Manzke und Ausstellungsreferentin Janina Schulze ausgewählte Exponate aus dem Depot, die exemplarisch die ganze Bandbreite der musealen Sammlung zeigen. Die Auswahl reicht dabei vom banalen Zeugnis des regionalen Alltagslebens bis hin zu seltenen Stücken, die über lange Reisen um die halbe Welt nach Gifhorn gekommen sind.
„Das Spektrum unserer Sammlung ist unheimlich groß. Es bildet die Gifhorner Stadt- und Landkreisgeschichte ab“, erklärt Manzke. Schon 1914 gründete sich der Museums- und Heimatverein Gifhorn, um ein Museum einzurichten. Für die nötige Sammlung erfolgte ein Aufruf in der Aller-Zeitung. Seitdem spenden und schenken Bürgerinnen und Bürger immer wieder diverses Kulturgut an das Museum. Anderes wird gezielt gesammelt.„In unserer Dauerausstellung zeigen wir mehr als 1300 Exponate und doch ist das nur die Spitze des Eisberges“, so Manzke weiter. Denn der weitaus größte Teil des Kulturgutes lagere im Verborgenen in den Magazinen. So bleibt es nicht aus, dass manch interessantes Objekt lange oder gar für immer aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwindet. „Das wollten wir in unserem Jubiläumsjahr gerne ändern“, sagt Alexa von der Brelje, die als Fachbereichsleiterin Museen den Impuls für die Sonderausstellung gab. Auf der Suche nach geeigneten Exponaten kam so manche Kuriosität ans Tageslicht.„Manche Exponate erzählen uns lebendige Geschichten, über andere wissen wir leider gar nichts. Doch sie alle tragen ihren Teil zu unserer einzigartigen Sammlung bei“, so von der Brelje. Sie selbst hatte viel Freude beim Entdecken der ganz unterschiedlichen Stücke. Ihre größte Überraschung: ein echter Goethe-Brief, der lange unbemerkt in den Archivalien schlummerte.Annähernd 65 Jahre Regionalgeschichte erzählen zwei Wölfe, die sich nun in der Ausstellung gegenüberstehen. Schon seit den 1950er-Jahren gehört der Wolf aus der Bickelsteiner Heide zu den bekanntesten Objekten des Museums. Damals war er einer der letzten Wölfe, die im Landkreis Gifhorn umhergewandert waren. Vor zwei Jahren kam ein neuer, zwischen Tülau und Bergfeld bei einem Verkehrsunfall verendeter Rüde in die Sammlung. Er steht sinnbildlich für die ersten Wölfe, die seit wenigen Jahren wieder im Landkreis anzutreffen sind und ist erstmals im Museum zu sehen.Jetzt können Besuchende in der Sonderausstellung selbst auf Entdeckungsreise gehen und viele weitere spannende Exponate erkunden. Die erste öffentliche Führung beginnt am Sonntag, 19. März, um 11 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.