Noch in der Nacht hatten fleißige Helfer der Gemeinde die Parkplätze vom Neuschnee freigeräumt, doch es dauerte nicht lange, bis die Sonne durch den hellen modernen Bau in die Okerhalle schien. Und so präsentieren sich die rund 100 Genossinnen und Genossen dann auch gut gelaunt und selbst auf die Schulter klopfend.
Wer vorn am Rednerpult steht, blickt zurück auf die drei jüngsten erfolgreichen Wahlen – Kommunal- und Bundestagswahl 2021 sowie Landtagswahl 2022 – und die Ergebnisse der Sozialdemokraten im Kreis Gifhorn. Sie heben die gute Teamarbeit auf allen Ebenen hervor und sehen sich ganz dicht an den Menschen. Es ist dann irgendwann an den alten und neuen Vorsitzenden, vor dem Abheben zu warnen. „In der Phase des größten Erfolgs ist das Risiko des entscheidenden Fehlers am größten“, mahnt Raulfs. Er ruft deshalb dazu auf, weiter hart zu arbeiten.
Dazu zählt er auch, nicht nur Mitglieder in die Arbeit einzubeziehen. Der Leitantrag sieht vor, dass interessierte Nichtmitglieder in Fraktionen mitarbeiten dürfen sollen. Die Hoffnung der Sozialdemokraten: vor allem junge Nichtmitglieder dazu bewegen, doch einzutreten. Vorgesehen ist auch eine Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen und die Bildung von Netzwerken. Offene politische Diskussionen im Format „Lieblingsort“-Stammtisch und die Bildung einer Arbeitsgruppe gegen rechts stehen ebenfalls im Leitantrag.
Ja ist denn bald schon wieder Wahl? Vehement verteidigt der Bundestagsabgeordnete und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Arbeit der Ampelkoalition in Berlin, etwa zu den Waffenlieferungen und auch zu dem Weg der Entscheidung dahin. Leidenschaftlich lobt der Minister die Arbeit der Beschäftigten nicht nur im Jobcenter Gifhorn, das er diese Tage besucht hatte. Und in der Tat: Zumindest die Sozialdemokraten gehen bald wieder wählen, nämlich nicht nur an jenem Samstag ihren Unterbezirksvorstand. Demnächst machen einige von ihnen ihre Kreuze auch beim Bezirksverbands-Parteitag. Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum gibt in Schwülper seine Bewerbungsrede ab, er will Heils Nachfolger als Bezirksvorsitzender werden – mit Empfehlung des Amtsinhabers, der diesen Job in jüngere Hände geben will.
Doch jetzt geht es erstmal an die Gifhorner Ämter. Von 90 gültigen Stimmen fallen 83 auf Raulfs, sieben kreuzen bei Nein an. Seine Stellvertreter bleiben Karen Wachendorf (84 von 86 gültigen Stimmen) und Wieland Bartels (66 von 86 gültigen Stimmen). Als Schatzmeisterin löst Kirsikka Lansmann Brigitte Brinkmann ab. Die junge Landtagsabgeordnete aus dem Nordkreis fährt das beste Ergebnis ein: 89 von 89 Stimmen.
Beisitzer wurden Thomas Ahlswede-Brech (Schwülper), Tobias Bäustmann (Vordorf), Lisa-Marie Behrens (Isenbüttel), Brigitte Brinkmann (Schwülper), Maik Fendler (Isenbüttel), Anna Fischer (Hillerse), Boris Jülge (Gifhorn), Carl Justus Kruse (Vordorf), Emma Lou Menges (Hankensbüttel), Felicitas Nadjib (Meine) und Martin Neuhäuser (Gifhorn).