Die erste favorisierte Fläche, ein Acker südlich des Orts und östlich der Bahn, ging wegen Eigentumsfragen aus dem Rennen. Ein zweiter Standort war von vornherein wegen seiner Nähe zum Ort unpopulär im Gemeinderat. Und daran scheiterte nun auch der dritte Standort in Richtung Isenbüttel, nahe der Windenergieanlagen. Dieser fiel in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats durch – der Ackerboden sei für die Lebensmittelproduktion zu wichtig und die Fläche 150 Meter vor den letzten Häusern zu dicht am Ort.
„Das ist im Moment tot“, antwortet Bürgermeister Hermann Schölkmann deshalb auf die AZ-Nachfrage nach dem Sachstand zur Freiflächen-Anlage. Seine Enttäuschung ist deutlich herauszuhören. „Ich hätte gern erneuerbare Energien gehabt.“ Eben auch von einer Freifläche mit entsprechender Größe und somit Kapazität. Geplant war ursprünglich, auf zehn Hektar den Strom von 3.600 Haushalten zu produzieren. „Schön finde ich es auch nicht“, doch das Sankt-Florians-Prinzip will er nicht durchgehen lassen. Das Energieproblem könne nur gelöst werden, wenn alle sich etwas zurück und auch Kehrseiten in Kauf nehmen.
So ganz ohne Photovoltaik ist Rötgesbüttel derweil nicht. „Wir haben auf der Bürgerhalle Photovoltaik und auf dem Sportheim“, sagt Schölkmann. Und die dritte Anlage ist in Aussicht. Sie kommt auf das neue Feuerwehrhaus, das die Samtgemeinde am südlichen Ortseingang baut. Die Arbeiten haben nun begonnen.
Drei Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Samtgemeinde-Immobilien produzieren im Papenteich schon Strom, sagt Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn. In Adenbüttel sind es Feuerwehrhaus und Grundschule, in Rethen ist es das Feuerwehrhaus. Diese Anlagen seien keine eigenen, so Kielhorn. Die Samtgemeinde habe die Dächer an Betreiber vermietet. Ein Prinzip, das auch für Privatleute denkbar wäre. „Man muss nicht selbst investieren.“ Und die Einnahmen daraus seien „besser als gar nichts“.
Von nun an wird es anders. Die Anlage auf dem Dach des neuen Rötgesbütteler Feuerwehrhauses wird die erste eigene Anlage sein – gemäß des Samtgemeinderatsbeschlusses, selbst mehr in Photovoltaik zu investieren. Auch für die Oberschule Papenteich laufen laut Samtgemeindebürgermeisterin Kielhorn inzwischen Planungen, Solarzellen aufs Dach zu bauen. Ebenso werden künftige Neubauten entsprechend vorgesehen.
Schölkmann hat selbst seit 1981 eine Geothermiepumpe für sein Haus in Betrieb. „Ich bin sehr zufrieden.“ Seine Anlage laufe mit einem Flächenkollektor in 80 Zentimetern Tiefe – bei dem Heidesandboden sei die Installation kein Problem gewesen. Das Thema Freiflächen-Solarpark hat er noch nicht ganz abgeschrieben. „Wenn ich irgendwie eine Möglichkeit sehe, werde ich es wieder aufgreifen.“