Die Baustellenzufahrt vom Alten Postweg westlich an den BBS-I-Trakten vorbei bis zur Rückseite am Laubberg ist eingerichtet, und von der alten Werkhalle wird bald nichts mehr stehen. „Nach Erteilung der Baugenehmigung für das Kompetenzzentrum an der BBS I wurde Ende April mit dem Abbruch der ,alten’ Werkhalle begonnen“, so Dr. Annika Döweling vom Landratsbüro auf Nachfrage. „Für die Gerätschaften, die aus der Werkhalle ausgeräumt und zwischengelagert werden, und für die Baustelleneinrichtung waren Lagercontainer erforderlich.“
Bis zum jetzigen Wochenende sollte der Abriss abgeschlossen sein, schreibt Döweling weiter. Die Bauarbeiter werden noch einen Fettabscheider verlegen. Was aber unter anderem gerade für leichte Verzögerungen sorgt, ist ein besonderer Aspekt für die Vorbereitung der Erdarbeiten für den Neubau. Denn dieser soll nicht auf Weltkriegs-Altlasten stehen. Dazu bezieht der Landkreis deshalb die Kampfmittelbeseitigung in die Arbeiten mit ein.
Ein weiterer Verzögerungsgrund sind laut Döweling „ungeplante Erschwernisse“, die die Verlegung von Leitungen mit sich bringt. Die Bauarbeiten sollen Anfang Juli mit dem Rohbau starten. Das ambitionierte Ziel des Landkreises: Der neue Schultrakt soll im Oktober kommenden Jahres fertig sein.
Vor seinem „Go“ für die Erweiterung diskutierte der Kreistag im vorigen Jahr noch über elf Millionen Euro Kosten. Laut Döweling liegt die aktuelle Kostenschätzung bei neun Millionen Euro. „Die bisher erfolgten Ausschreibungen der ersten Gewerke liegen im Rahmen der bisherigen Kostenschätzung.“
Es geht um eine Fläche von insgesamt 840 Quadratmetern. Im Kompetenzzentrum für Pflege und Erziehung entstehen vier Fachunterrichtsräume mit angrenzenden Fachpraxisräumen, zehn allgemeine Unterrichtsräume, drei Campus Studios mit einem angrenzenden Selbstlernbereich sowie ein Mehrzweckraum.
Praktisch zehn Klassen der BBS I haben ihren Unterricht aktuell in der Außenstelle Konrad-Adenauer-Straße (ehemalige Fritz-Reuter-Realschule). Diesen BBS-I-Standort kann der Landkreis auflösen, wenn das neue Kompetenzzentrum am Hauptstandort Alter Postweg steht. Dann wird die BBS I dort 1.900 Schülerinnen und Schüler unterrichten. Die frei gewordenen Räume an der Konrad-Adenauer-Straße – auch die Förderschule Geistige Entwicklung soll im kommenden Jahr dort aus- und in den Neubau in Meinersen einziehen – dürfte der Landkreis danach wohl anderweitig nutzen: Er erwartet nämlich mittel- und langfristig mehr Gymnasiasten in Gifhorn.