Dass das erforderlich ist, hatte Bürgermeisterin Doris Pölig offenkundig überzeugend in der Bewerbung im Rahmen des Wettbewerbs „Gute Nachbarschaft“ beim Niedersächsischen Umweltministerium deutlich gemacht. „Die geringe Grund- und Gesundheitsversorgung vor Ort, der demografische Wandel und die pandemische Situation machen es den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinde Adenbüttel schwer, einander zu begegnen“, hatte sie geschrieben und betont, dass ehrenamtliches Engagement und Vereinsaktivitäten in der ländlichen Region stets wichtiger Anker für Austausch und Teilhabe waren.
Nun sollen in der Gemeinde auf mehreren Ebenen Verbesserungen der Lebenssituation erarbeitet werden. Dafür sollen die Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner erfasst und für unterschiedliche Zwecke genutzt werden, zum Beispiel für die Aktivierung von Ehrenamtlichen und als Grundlage für die strategische Dorfentwicklung. Mit Hilfe von Bürgerveranstaltungen soll allen Adenbüttelern die Möglichkeit gegeben werden, sich gleichberechtigt auszutauschen, Ideen zu entwickeln und umzusetzen. So könne die Lebensqualität nachhaltig gesteigert werden.
Darüber hinaus soll auf dieser Grundlage ein Leitbild mit Entwicklungsplanung für die Gemeinde erstellt werden, damit Adenbüttel dann entsprechend den Wünschen seiner Bewohner die öffentlichen Plätze und Flächennutzung behutsam weiterentwickeln kann.
Mit derart schlagkräftigen Argumenten überzeugten die Bürgermeisterin und Ratsfrau Katharina Hoffmann vom Ausschuss für Dorfgemeinschaft und Dorfentwicklung die Jury in Hannover. Damit ist Geld da, um Mona Hofmann für drei Jahre in Teilzeit als Gemeinwesenarbeiterin beziehungsweise Quartiersmanagerin einzustellen. Das ist jetzt passiert, der Vertrag ist unterschrieben, die Tinte ist getrocknet.
Mona Hofmann aus Braunschweig hat Transformation Design studiert und 2020 ihren Master gemacht. Die 31-Jährige wird nun in ihren 19,5 Arbeitsstunden pro Woche eine Menge zu tun haben. Zu ihren Aufgaben gehört die Entwicklung von Gemeinwesenarbeit, Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens, die Umsetzung von Projekten im Zuge des Projekts „Unser Adenbüttel – Gemeinschaft und Visionen dank Gemeinwesenarbeit“, Aufbau und Betreuung von Bürgerbeteiligungsprozessen, Projektmanagement von gemeindeinternen, sozialen Projekten, Angebotsentwicklung zur Stärkung der Nachbarschaft und des Ehrenamts in der Gemeinde, Planung und Durchführung von Arbeitsgruppen und Bürgerworkshops und Öffentlichkeitsarbeit in den Orten Adenbüttel, Rolfsbüttel und Gut Warxbüttel.Die Devise Hofmanns lautet: „Raus aus der Großstadt – rauf aufs Land“ und gibt der Transformationsdesignerin alle Möglichkeiten, sich in Adenbüttel frei zu entfalten. Dabei wird sie zunächst Kontakt zu den Vereinen aufnehmen und alle traditionellen Veranstaltungen besuchen, um sich bekannt zu machen. Bürgermeisterin Doris Pölig und Katharina Hoffmann sind überzeugt davon, die richtige Person für diese Aufgaben gefunden zu haben.