Vom Dragen kommend durch die Iseniederung radeln und dann den Fernradweg nach Wahrenholz erreichen, ohne durch Siedlungen zu fahren: „Es ist eine Abkürzung für den Weser-Harz-Heide-Radweg“, sagt Wolfgang Harder, Kreisvorsitzender des Radfahrclubs ADFC. Die unterbrochene Route habe eine gewisse Bedeutung. Mit seinen Gruppen auf geführten ADFC-Touren war er immer wieder auf der Strecke unterwegs. „Wir machen auch gern Pause dort.“ Bereits 2004 zeichneten sich Probleme bei der alten Brücke ab. Von da an war das Bauwerk nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Vor dreieinhalb Jahren empfahl ein Prüfbüro weitere Einschränkungen wie die Einengung des begehbaren Bereichs auf anderthalb Meter. Bei höherem Wasserstand musste die Brücke gesperrt werden, weil Treibgut die Standfestigkeit gefährden könnte. Im Dezember 2021 sah die Stadt dann keine andere Möglichkeit mehr, als die Brücke dauerhaft dichtzumachen.
Das ist bis heute noch so. Doch untätig war die Stadtverwaltung nicht. Inzwischen sind die Brückenbauarbeiten ausgeschrieben, und das Rathaus hat den wirtschaftlichsten Anbieter beauftragt, teilte Rathaus-Sprecherin Rebecca Koch auf AZ-Nachfrage mit. „Zeitnah erfolgen die Prüfung der Statik und die Werkstattplanung, dann werden die Bauarbeiten starten.“
Fest steht auch schon, wie das neue Modell aussehen wird. „Die neue Geh- und Radwegbrücke wird 22 Meter lang und 2,5 Meter breit sein und eine Tragkraft von fünf Tonnen haben.“ Landwirtschaftlicher Verkehr bleibt weiterhin außen vor. „Es handelt sich um eine Stahlfachwerkbrücke mit einem Belag aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).“ Der Neubau der Brücke gehört zum Projekt Erlebnispfad Iseaue. Die Brücke allein kostet 450.000 Euro, das Gesamtprojekt 545.000 Euro. Dafür bekommt die Stadt 200.000 Euro Fördermittel.
„Die Fertigstellung der Brücke ist für Ende Oktober 2023 vorgesehen“, sagt Koch. Harder findet das schon ein bisschen schade für seine ADFC-Touren. „Dann ist die Saison vorbei.“