Hoffeste im Sommer mit mehreren Tausend Besuchern, traditioneller Feldgottesdienst mit Posaunenchor, volle Kirche unter dem Walnussbaum, die ausverkauften Aufführungen der Theatergruppe des Wahrenholzer Sozialverbandes, Familienfeiern und Ausflugsgäste: Betrieb herrschte hier das ganze Jahr über, nicht nur zur Heideblüte im benachbarten Heiligen Hain – aber dann besonders.
„Wenn die Heide blüht, ist gefühlt jeder Braunschweiger einmal im Heiligen Hain und kommt anschließend auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zu uns“, sagt Helga Cartsburg. Die Gäste kamen aber nicht nur aus Braunschweig, sondern aus Hamburg, dem Ruhrgebiet und aus Berlin.
Und trotzdem musste das Hofcafé jetzt schließen. „Ich habe kein Personal mehr. Servicekräfte zu finden ist äußerst schwierig. Gastronomie hat es derzeit nicht leicht“, sagt die Besitzerin. Sie suche jetzt nach Lösungen, wie der Betrieb wieder aufgenommen werden könnte. Eine der Ideen: „Wir vermieten das Hofcafé für Feste und Familienfeiern nach Bedarf. Es ist ja alles vorhanden. Die Mieter müssen nur Leute zum Feiern mitbringen – und welche, die die Arbeit übernehmen.“ So könnten wenigstens einige der Veranstaltungen stattfinden. „Wir haben einen guten Ruf. Es gibt jede Menge Anmeldungen. Die müssen wir nun alle absagen“, bedauert Helga Cartsburg, die unter Tel. (01 70) 44 63 080 erreichbar ist.
Traurig mache sie das ganze Thema. „Ich habe da so viel Liebe reingesteckt.“ Aufgenommen habe das Hofcafé den Betrieb 1998. „Davor gab es am Heiligen Hain kein Café. Wir wollten zuerst ein paar Stühle und Tische rausstellen und die ersten Gäste bewirten, jedoch entstand daraus eine feierliche Eröffnung mit dem damaligen Bürgermeister Horst Germer, erwartungsvollen Gästen und einem tollen Team.“ Traurig sei es auch, wenn Dr. Helga Cartsburg im Ort unterwegs ist. „Mich kennen ja alle Leute hier. Die fragen mich, was da los sei“, sagt sie. Was da los ist, lasse sich kurz und knapp sagen: „Ich suche zuverlässige Leute.“ Zum Beispiel jemanden, der sich um die zum Hofcafé gehörenden Ferienwohnungen kümmert. „Jemand, der sauber macht, die Gäste empfängt, sich kümmert, wenn etwas anliegt.“ Eine solche gute Seele gebe es zwar, aber die kümmere sich um die Tiere auf dem Gelände und um das Gebäude, sei aber keine Gastronomiekraft.
Natürlich habe sie sich auch an die Dehoga gewandt, den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, sagt Dr. Helga Cartsburg. Bisher gebe es aber auch von dort keine Lösung. Doch wie sähe die überhaupt aus? „Jemand, der sich in der Gastronomie auskennt, zuverlässig ist und das Hofcafé in alter Form wieder eröffnet. Damit es zur Heideblüte wieder ein Café am Heiligen Hain gibt“.