Gemeinsam entwickelten Samtgemeinde, Gemeinde und Kirchengemeinde eine Lösung: Die Samtgemeinde kauft vom knapp 10.000 Quadratmeter großen „Kirchen-Campus“ einen 2700 Quadratmeter großen Teil, samt Gemeindehaus. Dieses wird zu einer eigenständigen Kita umgebaut.
Die Kirchengemeinde investiert den Verkaufserlös in ein kleineres Gemeindehaus. Das „DoerpHus“, wie der neue Komplex heißen soll, beinhaltet zudem auch einen großen Multifunktionsraum, den die Samtgemeinde baut. Verbunden werden die Gebäudeteile durch ein gemeinsames Foyer. Sanitärräume und Küche können ebenso wie dieser Eingangsbereich von beiden Parteien genutzt werden. Eine „Win-win-win-Situation“ nennt es Schulze. „Wir nutzen hier die Synnergieeffekte.“ Der große Multifunktionsraum mit 120 Quadratmetern sowie auch der kleine Versammlungsraum der Friedensgemeinde mit 64 Quadratmetern stehen dabei allen Vereinen zur Verfügung. „Groß Oesingen hat ein sehr aktives Vereinsleben, da werden diese Räume auch sicherlich gut genutzt“, ist der Verwaltungschef überzeugt.Die Finanzierung erwies sich als Herausforderung, bei der sowohl die Samtgemeinde als auch die Kirche ins Grübeln kamen. Bei einem Gespräch mit dem Planungsbüro Koris, das in Groß Oesingen und Ummern die Dorferneuerung betreut, wurde die Förderung über das Programm „Basisdienstleistungen“ angeregt. Ob und in welcher Höhe die Fördergelder fließen können, hat eine große Auswirkung auf die Umsetzbarkeit des Projekts. „Wir wollten es aber auf jeden Fall versuchen“, betont der Samtgemeindebürgermeister. „Und wir sind froh, dass es geklappt hat.“Mit der Bewilligung der Fördergelder kann nun der Kauf des Gemeindehauses und des Grundstücks durch die Samtgemeinde abgewickelt werden. Bis zum Sommer 2024 soll es zu einer eigenständigen Kita umgebaut werden. „Dann haben dort auf jeden Fall zwei Gruppen Platz, perspektivisch auch drei“, führt Schulze aus. „Glücklicherweise kommen wir in diesem Jahr noch ohne die zusätzliche Gruppe aus, alle Kinder in der Samtgemeinde Wesendorf haben einen Kita-Platz bekommen.“
Für den Bau des „DoerpHus“ könne nun der Bauantrag gestellt werden. „Die Unterlagen sind soweit alle fertig“, so Prietzsch. Die Kosten für das Gemeinschaftsprojekt belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro: etwa 1,15 Millionen Euro für die Kirchengemeinde und circa 800.000 Euro für die Samtgemeinde Wesendorf.