Die Sonnenblume steht für Sommer, Sonne, Sonnenschein und wird als Symbol der Liebe angesehen. Sie ist eine echte Sonnenanbeterin und hat deshalb einen starken Drang, sich stets dem Objekt ihrer Begierde zuzuwenden: der Sonne. Aufmerksame Beobachter können auch ohne Hilfsmittel sehen, dass sich die Pflanze im Laufe eines Tages ständig neu ausrichtet. Sie schwanken dabei im Tagesverlauf von Ost nach West. Heliotropismus heißt diese Fähigkeit, die ansonsten nur wenige Pflanzen besitzen.
Aber wie schaffen es die Blumen, das Timing die und die Richtung des Sonnenaufgangs vorherzusehen? Dieses Phänomen untersuchte eine Kalifornische Biologin: Sie zog Sonnenblumen in Töpfen heran und stellte sie auf die Probe. Erst durften die Pflanzen im Freien tagelang dem natürlichen Sonnenstand folgen. Dann wurden sie in ein Gewächshaus gestellt, bei dem des nur noch eine fixe Lichtquelle an der Decke gab, die Tag und Nacht leuchtete. Trotzdem behielten die Sonnenblumen anfangs noch über Tage hinweg ihr Drehmuster von Ost nach West bei, bis sie schließlich zur Leuchtquelle hin ausgerichtet stehen blieben und die Stängel der Pflanze ohne Krümmung gerade nach oben wuchsen. Strahlten die Lampen dagegen in einem Tag- und-Nacht-Rhythmus, den die Forscher von den normalen 24 auf 30 Stunden verlängerten, kam das Wachstum der Pflanze völlig durcheinander. Für die Biologin der Beweis: Die Drehbewegung der Sonnenblumen basieren auf dem Zusammenspiel zweier Steuermechanismen für das Wachstum. Der eine wird von Photorezeptoren kontrolliert, der andere von einer inneren Uhr. Beide interagieren miteinander.