Sackgasse in der Iseniederung: Neue Brücke ab Ende Oktober Bauarbeiten bei Kästorf haben begonnen – Bestandteil eines neuen Erlebnispfades – Rastplatz vorgesehen
Kästorf. Ende Oktober, pünktlich zum kommenden Herbst-Kranichzug, soll das Naturerlebnis in der Iseniederung zwischen Kästorf und Neudorf-Platendorf wieder flussübergreifend möglich sein. Die seit Jahren gesperrte alte Tränkedammbrücke ist inzwischen abgerissen und ihre Nachfolgerin in Bau.Wer jetzt am Tränkedamm kurz vor der Ise an der Absperrung steht, dem bietet sich ein gänzlich anderes Bild als früher. Vom vielen Regen der vergangenen Wochen sind Ise und Graben randvoll, und am Flussufer stehen gleich mehrere Bagger und ein Kran. Am Ostufer stapelt sich die alte marode Tränkedammbrücke – beziehungsweise die Holzbohlen, aus der sie bestand. Stattdessen stehen an beiden Ufern bereits in frischem Hellgrau ihres Betons die Widerlager der neuen Brücke.Mitte Juni legten die Bauarbeiter los, schreibt Rathaus-Sprecherin Annette Siemer auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Brücke soll Ende Oktober stehen. Dann soll auch der Iseauen-Erlebnispfad fertig sein. Für Naturfreunde wäre das genau pünktlich für eine der attraktivsten Zeiten in der Iseniederung, wenn nämlich die Kraniche in dem Gebiet rasten. Und später überwintern dort Sing- und Zwergschwäne aus dem hohen Norden, bis im Frühjahr die Kraniche zurückkehren.Das will die Stadt den Naturfreunden mit dem elf Kilometer langen Iseauen-Rundweg näher bringen. Die idyllisch gelegene Tränkedammbrücke mittendrin in der Weite der Iseniederung bekommt einen Rastplatz aus einer Sitzgruppe, ein zweiter entsteht nahe der Platendorfer Straße. „Besonderheiten des Landschaftsraumes und die Veränderungen der Landschaft sollen entlang des Pfades durch Informationstafeln erläutert werden“, so Siemer. Themen der Tafeln seien zum Beispiel „Wildblumen“, „Tiere am und im Gewässer“, „Pflanzen am Gewässer“ und „Greifvögel“.
Die neue Geh- und Radwegbrücke wird 22 Meter lang und 2,5 Meter breit sein und eine Tragkraft von fünf Tonnen haben. Es handelt sich um eine Stahlfachwerkbrücke mit einem Belag aus Glasfaser verstärktem Kunststoff (GFK). Die Brücke ist für Fußgänger und Radfahrer zugelassen. Landwirtschaftlicher Verkehr ist darauf tabu.
Die Gesamtkosten für das Projekt Brücke und Erlebnispfad belaufen sich laut Siemer auf rund 545.000 Euro, von denen rund 200.000 Euro als Zuwendung zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) gefördert werden. Die Baukosten der Brücke haben an dem Projekt einen Anteil von rund 450.000 Euro.