Noch möchte Verdi das Wort Streik nicht in den Mund nehmen. Von Alvensleben setzt darauf, dass der kommunale Arbeitgeber VLG einen Aufnahmeantrag in den kommunalen Arbeitgeberverband stellt. Im zweiten Schritt würde die Gewerkschaft Details ausarbeiten, nach welchen Kriterien – etwa Betriebszugehörigkeit – die künftige Bezahlung aussieht.
Von Alvensleben geht davon aus, dass sich bis Ende des Jahres abzeichnet, ob dies geschieht. Ein bisschen Ungeduld schwingt mit: „Die Kollegen gehen auf dem Zahnfleisch, lange ist das nicht mehr tragbar.“ Maßgeblich hängt die Entscheidung von der Kreispolitik ab. „Keiner kann nun mehr sagen, er wisse nicht um die Lage. Die Politiker müssen sich positionieren.“ Klar, die bessere Entlohnung bedeute auch Mehrkosten. Aber nur von einer Verkehrswende reden und sich das nichts kosten lassen, das könne es auch nicht sein, so von Alvensleben.
Von Alvensleben sieht unter dem Dach des kommunalen Arbeitgeberverbandes „eine historische Chance“, die VLG als Arbeitgeber wieder so attraktiv zu machen, dass sie Bewerber für ihre offenen Stellen findet – was schon Unternehmen mit besseren Bedingungen schwerfalle.
Noch möchte Verdi abwarten, wie sich die Unterstützung seitens der Politik entwickelt. Zeichne sich ab, dass der Aufnahmeantrag nicht auf den Weg kommt, dann ziehe Verdi die nächste Karte und fordere zu Tarifverhandlungen auf. Drohen sogar Streiks? Nur, wenn es nicht anders gehe. „Ein Streik im ÖPNV trifft immer die Falschen“, sagt von Alvensleben. „Ich hoffe immer noch auf Einsicht der Politik.“