„Die Nachfrage ist verhalten, aber sie ist da, insbesondere für kleinere Gruppen“, sagt der Dehoga-Vorsitzende Karlheinz Brunck, der in Dedelsdorf das Land-gut-Hotel Dierks führt. Er hat den Eindruck, dass „viele Geld sparen wollen“. Was die Entwicklung der Kundenfrequenz in der Weihnachtszeit betrifft, bleibt er trotzdem „noch recht optimistisch. Ente und Gans geht eigentlich immer“. Das Probleme sieht Brunck eher beim fehlenden Personal. Die Folge: Weniger Gäste können gleichzeitig bewirtet werden. Als „sehr hemmend“ wirkten sich auch die Vorgaben des Arbeitszeitschutzgesetzes aus, die zudem nicht logisch seien mit strikten Reglementierungen im Gastronomiebereich bei gleichzeitiger Möglichkeit von „24-Stunden-Diensten bei Ärzten“.
Im Isenbütteler Hof ist an Wochenenden und Feiertagen der Restaurantbetrieb – abgesehen vom großen Frühstückbuffet und Familienfeiern – mittlerweile geschlossen: „Weil wir nicht mehr vier, sondern nur noch zwei Köche haben“, beklagt auch Inhaber Frank Traichel den Personalmangel.
Das Hotel Deutsches Haus in Gifhorn ist vor und an Weihnachten „gut nachgefragt“, kann Jan Hendrik Schega-Emmerich vermelden. Der Betrieb habe den Vorteil, dass er während Corona keine Mitarbeiter verloren und auf 30 Beschäftigte inklusive fünf Auszubildende bauen könne. Als große Herausforderung für die Branche sieht Schega-Emmerich ebenso wie Dehoga-Chef Karlheinz Brunck indes die Wieder-Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent zum 1. Januar. Man werde die Preise erhöhen müssen, was der Bezahlbarkeit von Produkten und Gerichten abträglich sei: „Wenn der Gast sparen muss, um einmal Essen zu gehen, geht die Leichtigkeit verloren“, befürchtet Schega-Emmerich und hofft noch auf ein Umdenken in der Politik.