Erste Überlegungen, mit dem Landkreis gemeinsam in der BGS-Siedlung eine Förderschule sowie Gifhorns neue Grundschule zu bauen, scheiterten vor einigen Jahren krachend. Der Landkreis scherte damals überraschend aus und entschied sich für Meinersen als Standort der Förderschule. Fix musste Gifhorn umplanen. Die zentrale Rolle bei den neuen Plänen spielt die Freiherr-vom-Stein-Schule: Deren Gebäude in der Innenstadt wird nach großer Sanierung von der neuen, zusätzlichen Grundschule genutzt. Der Platz dort ist für eine dreizügige Grundschule mit Schulkindergarten ausreichend. Die Hauptschule soll in einen mehr als 23 Millionen Euro teuren Neubau auf dem Ascheplatz am Sportzentrum Süd ziehen.
Nun wird allerdings nach Auszug der Hauptschule am Schulplatz die Freiherr-vom-Steinschule nicht nahtlos nutzbar sein, denn das betagte Gebäude in der Innenstadt ist sanierungsbedürftig. Aber die Raumnot im Grundschulbereich ist akut. Die Verwaltung verfolgt nun „die praktikabelste Lösung einer Übergangsschule“, wie Pressesprecherin Annette Siemer auf Anfrage mitteilt. Es bestehe „dringender Handlungsbedarf“ und inzwischen ist die Idee auch schon konkretisiert. Es wird keinen Neubau geben. Stattdessen nutzt die Verwaltung das aktuell leer stehende Lehrsaalgebäude (Fahrschule) in der BGS-Siedlung als vorübergehenden Unterrichtsort für Gifhorner ABC-Schützen.
Es handelt sich um eine neue, zusätzliche Grundschule, die mit ein bis zwei Zügen Übergangsschule wird. Der Unterrichtsbeginn ist für Sommer 2025 vorgesehen. Die Schule stehe allen Kindern aus dem Schulbezirk Stadt – also nicht aus den Ortsteilen – offen. Im Haushalt und in der veröffentlichten Ausschreibung werden die Kosten mit rund zwei Millionen Euro beziffert. So verschafft sich die Stadt auch etwas Luft, um die Freiherr-vom-Steinschule für die künftige Nutzung als Grundschule umzugestalten und zu modernisieren. Die Stadt rechnet mit der Inbetriebnahme zum Schuljahresbeginn 2027 oder 2028. Bis dahin erfolgt der Unterricht in der Übergangsschule auf dem BGS-Gelände.