Die schulische „Ehrenrunde“ abwenden, die Noten verbessern, Lernlücken schließen: Es gibt verschiedene Gründe, die Schülerinnen und Schüler dazu veranlassen, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema auseinandersetzt, dem stellen sich einige Fragen. Ist professionelle Nachhilfe wirklich nötig oder reicht es, wenn die Eltern den Schulstoff noch mal erklären? In welchen Fällen können Nachhilfe-Experten helfen und wie lange ist Nachhilfe erforderlich? Der VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen gibt auf seiner Homepage Antworten auf solche und weitere Fragen rund ums Thema Nachhilfe.
Nachhilfe ist immer dann sinnvoll, wenn Eltern oder Schüler sich Unterstützung wünschen. Das kann ein Prüfungsvorbereitungs-Kurs sein oder aber auch regelmäßiger schulbegleitender Unterricht in einem oder in mehreren Fächern. Wichtig ist es, ein Ziel zu formulieren. So nehmen viele Schüler zur Zwischenzeugniszeit Nachhilfe, um die Versetzung abzusichern, andere wollen im nächsten Zeugnis einen Schnitt mit einer 1 vor dem Komma haben.
Nachhilfe ist außerdem zu empfehlen, wenn der Schüler Schwierigkeiten hat dem Lernstoff zu folgen. Das kann infolge einer längeren Abwesenheit wegen Krankheit sein oder aufgrund eines Umzugs. Es gibt aber auch Schüler, die kleinschrittiger an Themen herangeführt werden müssen. Auch fehlende Lerntechniken können Ursache für Schwierigkeiten sein, sich den Lernstoff anzueignen.
Je zeitiger man mit der schulbegleitenden Förderung beginnt, umso schneller können die aufgetretenen Lücken geschlossen werden. Spätestens nach den ersten schlechten Zensuren sollte über eine gezielte Nachhilfe nachgedacht werden, um die Abwärtsspirale aus Verständnisschwierigkeiten, Wissenslücken, schlechten Noten und Demotivation zu stoppen.
Grundlage für erfolgreiches Lernen ist die Motivationslage des Schülers. Die wiederum hängt von ganz vielen Faktoren ab. Es ist die erste Aufgabe des Nachhilfelehrers, diese Ausgangslage zu ermitteln und zu bewerten. Erst wenn die Ursachen für die Lernschwierigkeiten ermittelt sind, kann man sich gezielt an die Aufarbeitung von fachlichen Defiziten machen. Gerade deshalb ist es sinnvoll und wichtig, dass die Eltern die Unterstützung an einen Experten delegieren. Gerade in der Mittelstufe funktioniert das Lernen in der Familie oft schlecht. Alle Beteiligte leiden dann an der schlechten Stimmung und der Erfolglosigkeit aller Bemühungen.
Eltern sind schlechte Nachhilfelehrerlehrer, weil sie emotional zu nah an ihrem Kind sind und die Nachhilfe das Eltern-Kind-Verhältnis belasten kann. Außerdem ist es schwer, Lösungswege zu erklären, auch, wenn man selbst die Lösung weiß. Das aber braucht das Kind, um den Stoff tatsächlich zu verstehen. Besser ist es, einen professionellen Nachhilfelehrer damit zu betrauen und selbst in Ergänzung hier und da das Kind abzufragen, mal ein Diktat zu machen oder sich vom Kind die Hausaufgaben erklären zu lassen. So bleibt das Verhältnis unbelastet und das Kind bekommt trotzdem eine professionelle Förderung.