Den Doppelrekord hält der Blitzer auf der B 4 kurz vor der Heidland-Abfahrt bei Gifhorn. Dieser hat nicht nur am häufigsten geblitzt, sondern auch den schnellsten Raser des Jahres erwischt. Mit Tempo 194 ging es an dem Starenkasten vorbei, das sind 94 zu viel. Laut Bußgeldrechner bedeutet das 700 Euro, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot. Der „Vorjahressieger“ war die Messstelle Mahrenholz an der B 4, die ebenfalls die meisten und den schnellsten Raser (93 zu schnell) erwischt hatte.
In der Vergangenheit löste der Blitzer an der vierspurigen Gifhorner Westumgehung häufig aus, weil Lastwagenfahrer sich im Tempo 80-Bereich wähnten. Der Landkreis reagierte: Seit Jahren weisen zusätzliche Schilder darauf hin, dass die Westumgehung keine ausgewiesene Kraftfahrstraße ist und somit für Brummis 60 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit gilt.
Im vorigen Jahr haben die stationären Kontrollanlagen laut Kreissprecherin Anja-Carina Riechert insgesamt 56.872 Tempoverstöße festgestellt, im Jahr davor waren es 44.189. Seit März 2021 stehen die beiden Blitzersäulen an der Christinenstift-Kreuzung, die auch Rotlichtverstöße feststellen. 2023 waren es 876 Rotlichtverstöße, fast doppelt so viele wie im Jahr davor (476). In den knapp zehn Betriebsmonaten des ersten Jahres 2021 waren es 718 Rotlichtverstöße.
Im vorigen Jahr kam die Diskussion auf, ob die Blitzersäulen nicht zu dicht an den Ortsschildern stehen, weil sie eigentlich 150 Meter weit davon entfernt sein müssten. Der Landkreis verwies seinerzeit darauf, dass dieser Abstand „in begründeten Fällen“ unterschritten werden darf. Und das sei an der Christinenstift-Kreuzung als von der Polizei eingestufte Unfallhäufungsstelle gegeben. Vor allem aus Richtung Meinersen kommende Fahrzeuge seien zu schnell.
32 stationäre Messstellen stehen laut Riechert an den Straßen im Kreis Gifhorn. Sie stünden rund um die Uhr zur Verfügung. Im vorigen Jahr gab der Landkreis einen Standort auf, nämlich den an der Krümme-Kreuzung bei Wesendorf. Der neue Kreisel dort hat die prominente Messstelle, die auch schon einmal von Unbekannten medienwirksam mit einem Bettlaken verhüllt worden war, überflüssig gemacht. Laut Riechert wird es in diesem Jahr keinen Rückbau geben – allerdings auch keinen neuen Standort.
Insgesamt hat der Landkreis Gifhorn im vergangenen Jahr durch die Verkehrsüberwachung – auch die der Polizei – ungefähr 2,3 Millionen Euro eingenommen. Nur 2022 spülte in den vergangenen fünf Jahren noch mehr Geld in die Kasse, nämlich 2,4 Millionen Euro. Zwischen 2019 und 2021 pendelten die Einnahmen zwischen etwa 1,4 und 1,6 Millionen Euro.