Das vergangene Jahr habe den Mitgliedern viel abverlangt. „So galt es, kleine Schadensereignisse, Sturm- und Unwetterlagen, technische Rettungen von Personen, Tieren und Sachwerten, Wohnungs-, Gebäude- und Stallbrände bis hin zu Einsätzen an der Schwelle zur Katastrophe zu managen, zu bewältigen und erfolgreich zu lösen“, berichtet Dieckmann.
So wurde allein 2023 an 15 Tagen ein erhöhtes Einsatzaufkommen durch Unwetterereignisse festgestellt, bei denen 324 Einsätze anfielen. 78-mal mussten Kameradinnen und Kameraden im vergangenen Jahr Personen aus zum Teil schwierigsten Notsituationen befreien. „Der Anblick und damit einhergehend die nachgeschaltete Verarbeitung des Gesehenen bedeutet eine hohe psychische Belastung“, so Dieckmann.
„Aktiv sind 3780 Feuerwehrmänner und 759 Feuerwehrfrauen, dazu kommen 942 Kinder und 1161 in der Jugendfeuerwehr sowie 315 Musiker“, berichtete Dieckmann. Sicherheit schreibe man in der Feuerwehr groß, dennoch habe es 63 nicht meldepflichtige und elf meldepflichtige Unfälle vor allem im Kinder- und Jugendbereich gegeben, bedauert Diekmann. Er kritisiert die Neuorganisation der Aus- und Weiterbildung der Feuerwehren: „Der aktuell noch laufende Prozess zur neuen Truppausbildung entspricht daher in keiner Weise einer professionellen Abwicklung einer Reorganisation eines sehr wichtigen Ausbildungsfeldes. Leider erzeugte dieses Vorgehen viel zu viele Reibungspunkte innerhalb der Feuerwehren.“
Ein Dauerbrenner sei die Beschaffung neuer Fahrzeuge und Wechsellader, da die Lieferzeiten oft zwei Jahre dauere. Vereinzelt habe es kein Angebot für Sonderfahrzeuge wie beispielsweise Gefahrguteinsatzfahrzeuge gegeben. Angeschafft werden soll noch eine neue Drohne für die Infogruppe für bessere Luftbilderübersicht bei großen Einsatzlagen. Im Grußwort berichtete der Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs, dass im Landkreis eine der Hochleistungspumpen stationiert werde. „Der Landkreis investiert 2024 rund 1,5 Millionen Euro für die Fahrzeuge und Ausstattung“, ergänzt Landrat Tobias Heilmann.
Ein Lob sprach Dieckmann der Kreispressestelle mit dem Leiter Tobias Nadjib und seinem neunköpfigen Team anlässlich des zehnjährigen Bestehens für die gute Berichterstattung und Zusammenarbeit mit den örtlichen Medien. „Andere Landkreise folgen bereits dem Gifhorner Beispiel“, ergänzt Nadjib. Außerdem sei die Vernetzung mit der Polizei, der Bundespolizei und der Bundeswehr hervorragend, ebenso mit dem DRK und dem THW, ergänzt Dieckmann.
Kreisausbildungsleiter Frank Papenfuß hat mit seinem Team von 35 Ausbildern 506 Feuerwehrleute in sechs Themen unterrichtet. Kritisiert wird die geringe Zahl der Lehrgänge in Celle. „Das Ehrenamt kommt an seine Grenzen“, so Papenfuß.
Geehrt wurden die Feuerwehren Leiferde, Adenbüttel, Lingwedel und Gannerwinkel für gute Leistungen beim Landesentscheid. Diese Beförderungen standen auf der Tagesordnung: Olaf Müller – Oberbrandmeister, Stefan Pasicil – Oberbrandmeister, Marc-Henning Claus – Brandmeister, Marcel Calberlah, Felix Stojke und Frank Köther – alle Hauptlöschmeister, Julia Hundt – Oberlöschmeisterin, Christoph Remus – Oberlöschmeister.