Nie wieder nach dem Abbiegen anhalten, den Arm aus dem geöffneten Fahrerfenster strecken, ein Ticket ziehen und auf die Schranke warten: Der VW-Bus eines Tankumsee-Besuchers fährt ohne Zwischenstopp auf den Parkplatz. Das wird auch in Zukunft genauso laufen. Spezielle Kameras werden die Kennzeichen scannen. Die Besuchenden zahlen vor ihrer Abfahrt an den neuen Kassen oder online unter pay.wemolo.de per Eingabe des Kennzeichens die Gebühr. Auch das Ausfahren funktioniert ohne Anhalten. Monitore an der Ausfahrt werden dann grün für „bezahlt“ anzeigen oder mit Rot ans Abrechnen erinnern, damit keine 40 Euro Vertragsstrafe fällig werden.
Ab der zwölften Kalenderwoche, also zwischen 18. und 22. März, soll das neue Kassensystem betriebsbereit sein und starten, sagt Tankumsee-Geschäftsführerin Annette Böhme. Davor sei ein Probebetrieb geplant und das Parken noch kostenlos. „Wir haben bereits Kennzeichen gesammelt von Dauerparkern und Vereinen.“ Diese würden freigeschaltet, die Jahresgebühr betrage 99 Euro. Das Hotel habe ein Kontingent an kostenfreien Parkplätzen für seine Übernachtungsgäste. Zwei Ticketautomaten und einen Geldwechsler haben Monteure am Parkplatz Nord aufgestellt und installiert, einen Ticketautomaten und einen Geldwechsler am Parkplatz Süd. Lieferverzögerung gebe es bei den Masten für die Ausfahrt-Monitore, so Böhme. Probleme hätte auch das Wetter bereitet: zunächst der Frost, dann die Nässe in den Böden im Hinblick auf den Einbau von Betonfundamenten. Alles andere werde aber wohl zur geplanten Inbetriebnahme funktionieren, ist Böhme zuversichtlich.
„Ich gehe davon aus, dass wir höhere Parkeinnahmen haben werden. Der Missbrauch entfällt.“ Und auch so manche Reparatur der Schranken, die in der Vergangenheit immer wieder mal ausgehebelt worden seien. Mehr als 30.000 Arbeitsstunden hätten in Wartung, Pflege und Reparatur der stör- und vandalismusanfälligen Schrankenanlage gesteckt. Das neue System bringt aus Böhmes Sicht aber noch einen weiteren Vorteil vor allem für die Besucher: Sie erwartet keine Staus mehr an den Zu- und Ausfahrten, denn die Fahrzeuge könnten ohne anzuhalten ein- und ausfahren. Deshalb sei am Parkplatz Nord zum Beispiel zunächst auch nur jeweils eine Spur angedacht, nicht wie bislang zwei für Ein- und für Ausfahrt. Jetzt hofft Böhme, dass die Bauarbeiten auf der Tangente bald ein Ende haben und die Gäste demnächst wieder ungestört und ohne Umleitung anreisen können.