Mitglied werde er weiterhin bleiben, antwortet Lehrke auf AZ-Nachfrage zu seinen Beweggründen. Er trete nur als Ortsbrandmeister zurück. Weitere Fragen, unter anderem zum Warum, wolle er aus persönlichen Gründen nicht beantworten.
Bürgermeister Jochen Koslowski, der die Entscheidung Lehrkes bedauert und die bislang sachorientierte Zusammenarbeit betont, wird da deutlicher. Es gebe unterschiedliche Auffassungen darüber, wie viele Tanklöschfahrzeuge nötig sind. „Der Feuerwehrbedarfsplan, erstellt von einem unabhängigen Fachmann, sieht vor, das derzeitige Bestands-Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Westerbeck nicht mehr zu ersetzen.“ Laut Risikoanalyse stünden Menschenrettung und Bekämpfung von Gebäudebränden im Fokus. Daher soll die Ortswehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 20 mit dreiteiliger Schiebleiter, Allradantrieb und Wassertank bekommen, das sowohl das Tanklöschfahrzeug als auch die Tragkraftspritze Wasser TSF-W ersetze. Außerdem ist für Westerbeck ein Logistik-Fahrzeug vorgesehen, das es so noch gar nicht dort gab.
„Dies bedeutet aus Sicht des Gutachters für Westerbeck letztendlich sogar einen feuerwehr-taktischen Mehrwert gegenüber dem aktuellen Ist-Bestand“, versichert Koslowski. „Bei alledem wurde auch berücksichtigt, dass in der Gemeinde, insbesondere für Vegetationsbrände, immer noch drei Unimogs vorhanden sind.“ Die Westerbecker forderten dagegen in einem Änderungsantrag aus dem Januar den Erhalt ihres Unimog-Tanklöschfahrzeugs. An dem hängt die Wehr sehr. Die Einsatzkräfte schätzen dessen Stärken Robustheit, 1800 Liter Tank und Geländegängigkeit.
Laut Koslowski hat Lehrke um Abberufung und Ausscheiden aus dem Ehrenbeamtenverhältnis und als Vollzugsbeamter zum 30. Juni gebeten. „Ich bedauere den Schritt“, sagt auch Gemeindebrandmeister Bellwart zu dem Entschluss Lehrkes. Zu den Hintergründen wollte er sich nicht äußern. Er selbst erklärte Mitte Februar wegen der Querelen um das Fahrzeugkonzept seinen Rückzug zum 30. September.
Nun muss die Ortswehr Westerbeck einen Nachfolger für Lehrke wählen. Dazu ist eine außerordentliche Versammlung nötig. Bellwart: „Ich hoffe, dass wir das im April noch hinkriegen.“ Er sei optimistisch, dass sich ein Kandidat finde. Auch Koslowski erwartet einen Vorschlag der Feuerwehr nach Ostern. „Über die Berufung und Ernennung muss im Anschluss noch der Gemeinderat beschließen.“