90 Mal versuchten es im vorigen Jahr falsche Polizisten, 193 Mal griffen Betrüger auf den Enkeltrick zurück. Nur in 35 Fällen der insgesamt 283 registrierten Straftaten fielen Seniorinnen und Senioren im Kreis Gifhorn darauf herein. 235 Fälle (67 Mal falscher Polizist, 168 Mal Enkeltrick) gab es 2022, davon waren 61 erfolgreich.
Weniger erfolgreiche Betrügereien zum Nachteil von alten Menschen: „Das ist sehr, sehr erfreulich“, sagt Kripochef Franz Mahncke. „Eine super Entwicklung.“ An der seiner Ansicht nach auch das Präventionsteam der Polizeiinspektion einen Anteil haben dürfte. Das sei immer wieder im Kreisgebiet unterwegs und kläre über die dreisten Maschen der skrupellosen und organisierten Betrüger auf. Auch in Zukunft werde es Aufklärungsarbeit geben, so Mahncke. Die Polizei müsse da am Ball bleiben.
Allerdings ist laut Mahncke in diesem Gebiet auch von einem „großen Dunkelfeld auszugehen“. Viele Opfer würden aus Scham darüber, reingefallen zu sein, Taten erst gar nicht anzeigen.
Wenn Gifhorns Polizei rund ums Internet ermittelt, dann häufig in Sachen Waren- und Warenkreditbetrug. Die Kriminalstatistik weist seit 2020 einen Trend nach unten aus. Gab es 2020 noch 291 Fälle, von denen die Ermittler 267 aufgeklärt haben, waren es 2022 noch 218 Fälle (199 geklärt) und nun 120 Fälle im Jahr 2023, von denen die Ermittler 110 aufklärten. Das bedeutet innerhalb des vergangenen Jahres einen Rückgang um 44,95 Prozent und eine auf 91,67 Prozent steigende Aufklärungsquote. Doch auch für diesen Deliktbereich gilt: Mahncke und seine Leute gehen von einem großen Dunkelfeld aus. Zum Beispiel, weil viele Internetnutzer Fake-Mails gleich löschen und gar nicht zur Anzeige bringen.
Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ging zwischen 2022 und 2023 von insgesamt 1.255 auf 1.194 zurück. Die Aufklärungsquote sank von 73,31 auf 71,86 Prozent. Diesen Rückgang begründet die Polizei mit der Verlagerung der Geschäfte ins Internet, wo sie keine reellen Personen hinter den Shops ermitteln könne.