Landwirte sollten daher zu dieser Zeit eng mit jagdberechtigte Personen kooperieren und sie frühzeitig über Mäh-Termine informieren. Die meisten Jäger stehen für die Kitzrettung zur Verfügung, zudem können sich in Absprache mit dem jeweiligen Hegeringleiter oder Jagdpächter auch „Nichtjäger“, freiwillig an der Suche beteiligen. Auf eigene Faust sollte man allerdings nicht auf Kitzsuche gehen: „Die Suche ohne Absprache wäre illegal und würde Konsequenzen nach sich ziehen, falls etwas danebengeht“, so Müller-von der Ohe. Der Groß Oesinger Hegeringleiter appelliert daher an alle Landwirte im Landkreis, sich vor dem Mähen an die zuständigen Hegeringe oder auch an Jagdpächter zu wenden – viele Hegeringe verfügen mittlerweile über eine Drohne, die die Suche nach Rehkitzen und anderen Wildtierarten in den Wiesen erheblich erleichtert, denn deren Rettung hat bei den Gifhorner Jägern hohe Priorität.
Dank Spenden besitzt der Hegering Groß Oesingen seit rund einem Jahr eine Drohne – zwei Drohnenpiloten, ein Spotter und zwei bis drei Läufer stehen ebenfalls zur Verfügung. Die Drohne kostete rund 9.000 Euro, die über Spenden des Vereins „Windwärts Groß Oesingen-Zahrenholz“, der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, der Landfrauen Hohne, Niedersächsischer Falke, Beinhorn & Schulze und zahlreiche weitere Spender erworben werden konnte. Seit Mai 2023 kam die Drohne zwölfmal zum Einsatz, 154 Hektar Wiese wurden überflogen und damit 29 Kitze gerettet. Ein Kitz hatte den Mäheinsatz nicht überlebt und konnte nur noch tot geborgen werden.