Der 29-jährige Timm Thiemann ist extra aus Braunschweig zu der Veranstaltung nach Gifhorn gekommen. „Ich bin vor allem wegen der Maschinen hier, die ich aufgrund ihrer weit fortgeschrittenen Entwicklung sehr beeindruckend finde. Mein Highlight ist der schwarze Mähdrescher“, erzählt er. Damit ist er nicht allein: Ähnlich wie vor großen Fahrschäften im Heidepark bilden sich auch vor dem „schwarzen Riesen“ immer wieder lange Schlangen mit aufgeregten Kindern und interessierten Eltern. Sie alle haben ein Ziel: Einmal in der Fahrerkabine der gigantischen Maschine Platz nehmen.
Eine Neuheit bei der Landwirtschaftsmeile stellen in diesem Jahr die Maschinen-Führungen dar. „Die Besucher stellen in der Regel die gleichen Fragen“, berichtet Sven-Friedrich Reineke, der den Technik-Standort der „Raiffeisen Waren“ in Hillerse sowie 80 Prozent der Fahrzeuge auf dem Fest betreute. „Während der Führungen können wir erklären, wie die Spreu vom Weizen getrennt wird.“ Die meisten Schaulustigen würden sich vor allem für das Gewicht, die Größe, die Funktionsweise sowie die Kosten der Geräte interessieren.
Viktoria Kuhls, Organisatorin der Landwirtschaftsmeile, zeigt sich hoch zufrieden. „Meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Stadt ist voll, die Leute sind gut gelaunt, stellen viele Fragen und das Wetter spielt auch mit.“ Und nicht nur Erwachsene kommen auf ihre Kosten, auch für Kinder hat die Landwirtschaftsmeile einiges zu bieten, wie beispielsweise Samenbomben-Basteln, Bungee-Jumping, Hüpfburg und Kartoffeldruck.
Die Geschäftsinhaber freuen sich über den hohen Andrang in ihren Läden. „Die Frequenz ist erfreulich. Sowohl in der Fußgängerzone als auch hier, im Buchladen, ist ordentlich was los“, sagt Lutz Dänzer, Inhaber der Buchhandlung Carl Dänzer. Ähnlich gute Erfahrungen machen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ceka-Kaufhauses: „Bisher läuft es sehr gut“, berichtet eine Mitarbeiterin. „Viele Leute kommen zum Stöbern vorbei, informieren sich über die Produkte und kaufen auch das eine oder andere ein.“
Als Sprecher der City-Gemeinschaft Gifhorn betont Udo von Ey, wie wichtig es sei, die Bürgerinnen und Bürger durch einen verkaufsoffenen Sonntag für den Standort Gifhorn zu begeistern. Während jedoch vor 30 Jahren das Einkaufen im Vordergrund einer solchen Veranstaltung gestanden habe und das Rahmenprogramm nur nebensächlich gewesen sei, sei dies heute genau umgekehrt. „Ich bin begeistert, wie voll die Innenstadt heute ist“, hält Udo von Ey fest. „Danke an alle Landwirte, die sich heute ehrenamtlich engagieren und ordentlich ins Zeug gelegt haben.“