Schulze sprach dem Rat und der Verwaltung sowie Bürgermeister Herbert Pieper Lob und Anerkennung für die Leistungen aus. Die Gemeinde Wahrenholz habe im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms unfassbar viel geschaffen und damit eine Vorbildfunktion übernommen, wie er mit Blick auf die Umgestaltung der Dorfmitte in den vergangenen fünf Jahren betonte.
So wurden 2019 zunächst die Senioren-WG und der Verein „Bürgergemeinschaft Wahrenholz“ ins Leben gerufen und das Haus zum Betreuten Wohnen gebaut. 2020 folgte der Neubau des Gemeindehauses mit dem Eisspeicher als Wärmelieferanten. Der Betonbehälter ist mit Leitungen ausgerüstet, die mit einer frostsicheren Flüssigkeit gefüllt sind. In dem Behälter selbst befinden sich 250.000 Liter Wasser. Durch Zirkulation in den Rohren wird dem Wasser Energie entzogen, welche zu einer Wärmepumpe geleitet wird. Dort entsteht schließlich die Wärme, die sowohl zum Heizen als auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Das Projekt kostete 600.000 Euro, 200.000 Euro davon kamen vom Land. Mit der alternativen Heizmethode erregte Wahrenholz nicht nur in der Region viel Aufsehen.2021 entstand zudem die Senioren-Wohnanlage mit 20 Wohneinheiten, 2022 folgte der Umbau der Alten Schmiede. 2023 sei es mit dem Marktstand sowie dem Bau des Begegnungsbrunnens vor der Alten Schmiede zum „krönenden Abschluss“ gekommen. Insgesamt holte sich die Gemeinde für mehr als 20 Projekte im Rahmen der Dorferneuerung rund 7,5 Millionen Euro Zuschüsse vom Land. Die Gemeinde selbst ist bisher mit rund 3,3 Millionen Euro bei den insgesamt rund 11,2 Millionen Euro teuren Projekten dabei.
Die Kosten für das aktuelle Projekt, den Marktstand in der Ortsmitte, belaufen sich auf rund 340.000 Euro für den Marktstand, erläuterte Pieper und ergänzte, dass auch dieses Bauwerk zu 90 Prozent durch das Amt für regionale Landesentwicklung gefördert werde. „Der Marktstand kommt nun allen Bürgern zugute, ist beispielhaft und soll keine Konkurrenz zum Edeka-Laden gegenüber darstellen“, betonte Pieper. „Zudem wollen wir mit dem Marktstand unsere lokale Wirtschaft unterstützen, denn unsere Bauern haben es ohnehin schwer genug“, führte der Bürgermeister weiter aus.
Ferner sei es eine offene Einrichtung, die nicht nur den hiesigen Erzeugern die Möglichkeit zum Angebot ihrer Produkte, sondern auch durchreisenden Touristen eine Anlaufstelle biete, um Rast zu machen und regionale Produkte zu erwerben, betonte er. Wichtig sei ihm dabei auch gewesen, dass der Verbraucher sieht, woher die Produkte kommen, sagte Pieper. Außerdem wies er darauf hin, dass noch zwei Monitore in dem Marktstand installiert werden, die die hiesigen Erzeuger mit ihren Produkten ins rechte Licht rücken und den Kunden zeigen sollen, wie die Erzeugung vonstatten geht.
Der Bürgermeister dankte seinem Rat, der Verwaltung, den Mitgliedern des Gemeindebauhofes, dem Verein Bürgergemeinschaft, den Planern, Handwerkern sowie auch dem Amt für regionale Landesentwicklung für das „großartige Miteinander“. Nicht zu vergessen seien außerdem alle Akteure, die diesen Tag mit ihren Engagement zu einem besonderen gemacht hätten. Denn in der Alten Schmiede hatten die Landfrauen eine Caféteria eingerichtet, rund um den Marktstand und die Alte Schmiede gab es ein buntes Aktions- und Mitmachprogramm für die Kleinen, während sich die Erwachsenen bei herzhaften Leckereien und Getränken über ihre neue Dorfmitte austauschten.
Zumal sie dort neben der idyllischen Atmosphäre ein umfassendes Lebensmittelangebot erwartet: Angefangen bei Eiernudeln, Eiern aus Freilandhaltung, Kartoffeln, Chips sowie Gewürzen reicht das Angebot über unterschiedliche Käsesorten bis hin zu Steaks vom Angus- oder Limousin-Rind, Straußenfleisch und vielem mehr. Alle Produkte kommen aus landwirtschaftlichen Betrieben mit Direktvermarktung aus Wahrenholz, die nun auch als Betreiber des neuen Marktplatzes agieren. Bezahlt werden die saisonalen Produkte kontaktlos oder mit Bargeld am Automaten. Einkaufen kann der Kunde 24 Stunden rund um die Uhr und sieben Tage die Woche.