Die Stadt Braunschweig geht davon aus, künftig mehr Gymnasiasten aus dem eigenen Stadtgebiet unterbringen zu müssen. Mehr Grundschüler, die nach der 4. Klasse aufs Gymnasium gehen wollen, dauerhafte Beschulung ukrainischer Kinder, eine wachsende Stadt – aber keine Möglichkeit, an den vorhandenen Gymnasien weiteren Raum zu schaffen: Der Rat der Stadt Braunschweig hat daher in jüngster Sitzung beschlossen, ab dem Schuljahr 2025/2026 weniger Schüler aus anderen Landkreisen aufzunehmen – betroffen sind Schüler aus den Landkreisen Gifhorn und Wolfenbüttel, für Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Helmstedt wird es nach derzeitigem Stand keine Änderungen geben. „Der Südbereich der Samtgemeinde Papenteich grenzt an Braunschweig und ist laut Satzung Teil des Schulbezirks des Wendener Lessinggymnasiums. Kinder aus dem Nordbereich der Samtgemeinde Papenteich dagegen können das Lessinggymnasium besuchen, wenn dort Kapazitäten frei sind. Der Nordbereich liegt näher an alternativ zu besuchenden Gymnasien im Landkreis Gifhorn“, heißt es dazu von der Stadt Braunschweig.
Konkret heißt das, dass Schülerinnen und Schüler aus dem Südbereich der Samtgemeinde Papenteich (Gemeinde Schwülper, Gemeinde Didderse, Ortsteile Bechtsbüttel, Abbesbüttel und Grassel der Gemeinde Meine sowie der Ortsteil Eickhorst der Gemeinde Vordorf ) weiterhin am Lessinggymnasium aufgenommen werden. Schülerinnen und Schüler aus dem Papenteicher Norden, die bereits das Lessinggymnasium besuchen, können dort auch ihre Schullaufbahn abschließen, versichert die Stadt Braunschweig. In den vergangenen Schuljahren besuchten durchschnittlich rund 20 Schülerinnen und Schüler aus dem Norden des Papenteichs den 5. Schuljahrgang des Lessinggymnasiums. „Es ist daher davon auszugehen, dass ungefähr diese Anzahl ab dem Schuljahr 2025/2026 nicht mehr aufgenommen wird“, sagt dazu Adrian Foitzik von der Pressestelle der Stadt Braunschweig.
Beim Landkreis Gifhorn ist die Problematik bekannt, bestätigt Pressesprecherin Anja-Carina Riechert. Es werde an Lösungen gearbeitet. Im Kreis Gifhorn gibt es aktuell fünf Gymnasien: zwei in Gifhorn selbst sowie je eines in Meinersen, Meine und Hankensbüttel. Mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Samtgemeinde Papenteich hat der Landkreis bereits ein Gespräch zum Thema geführt.Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Papenteich hatten am gestrigen Freitagabend zu einer Informationsveranstaltung ins Gemeindezentrum in Meine eingeladen. „Seien Sie versichert, dass wir genauso aufgebracht sind wie Sie, Ihre Sorgen ernst nehmen – und auch für uns noch viele Fragen offen sind. Auch möchten wir mit Ihnen zusammen Fragen an Vertreter und Vertreterinnen des Landkreises und unsere Kreistagsabgeordneten bezüglich der weiteren Beschulung unserer Papenteicher Kinder formulieren“, heißt es in dem Einladungsschreiben.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich einige Eltern getroffen, um erste Lösungsansätze zu erarbeiten: Sie fordern eine möglichst gute Verkehrsanbindung sowie eine Anpassung der Schulbezirke, um „echte Wahlmöglichkeiten“ zu schaffen.