Zwei Jahre später begann Kay-Sölve Richter ihre Tätigkeit für das ZDF. Bis 2009 moderierte sie im ZDF-Morgenmagazin den Teil „heute“, ab 2011 war sie dort immer wieder mal als Vertretung im Einsatz, übernahm ab 2015 vertretungsweise sogar hin und wieder das komplette Morgenmagazin. Weitere Stationen ihrer Karriere beim ZDF: von 2007 bis 2009 „wochen-journal“; von 2009 bis 2011 „heute nacht“; 2011 bis 2021 „heute journal“, seit 2011 „heute“.
Seit 2006 ist Kay-Sölve Richter zudem als Medientrainerin und Präsenzcoach tätig. Gemeinsam mit dem Medienwissenschaftler Christoph Münzner führt sie die Firma „Richter & Münzner – Executive Presence“ und bietet Präsenz- und Mediencoaching für Führungskräfte an. Das Team veröffentlicht zudem Bücher: 2009 „Natürlich sympathisch! So kommen Sie echt überzeugend rüber“ sowie 2020 „Viel mehr als nur Körpersprache – Executive Presence“.Der 1957 geborene Peter Bieringer stammt aus Wittingen – und ist vom Bildschirm weniger als Gesicht, dafür umso besser als Stimme bekannt. Bieringer synchronisierte bereits mit 20 Jahren für Film und Fernsehen – damals, 1977, war er die deutsche Stimme von Ricardo Parisio Perrotti in dem Film „Die sieben schwarzen Noten“. Synchronrollen in jüngeren Filmen hatte er beispielsweise in „Cross the Line – Du sollst nicht töten“ (2020) und „Rats on a Train“ (2021). Der studierte Musikwissenschaftler arbeitete bis 2005 im Sprecherensemble des NDR und moderierte Musikmagazine. Er ist in vielen Radiobeiträgen, in TV-Dokumentationen, in der Werbung sowie in Hörbüchern zu hören. Wer Peter Bieringer einmal live erleben – und vor allem hören möchte – hat dazu immer wieder einmal Gelegenheit. Er kommt regelmäßig zurück in seine Heimat, um seiner Leidenschaft nachzugehen: literarische Lesungen. Erst Mitte Mai war er zu so einem Termin in Wittingen.Auch der im April mit 97 Jahren verstorbene Eckart Dux verlieh vielen Schauspielern eine deutsche Stimme. Der Dannenbütteler stand aber auch selbst vor der Kamera. Sein Filmdebüt gab er 1950 als Fenton in Georg Wildhagens Opernverfilmung „Die lustigen Weiber von Windsor“. Bis 2009 spielte er in zahlreichen Filmen und Fernsehserien mit, zu sehen war er unter anderem in dem Fernsehmehrteiler „Das Halstuch“ sowie den Krimiserien „Der Kommissar“, „Sonderdezernat K1“, „Adelheid und ihre Mörder“ sowie dem „Großstadtrevier“. Auch in mehreren Tatorten (beispielsweise „Playback oder die Show geht weiter“ 1974 sowie „Tödliche Blende“ 1986) war Eckart Dux zu sehen. Zahlreiche Theaterstücke vervollständigen die Liste seiner Schauspieleraktivitäten.Bekannt wurde Eckart Dux aber auch wegen seiner unverwechselbaren Stimme. Dux arbeitete als Sprecher für Computerspiele beispielsweise zu den Harry Potter-Filmen. Er las Hörspiele und Hörbücher ein, unter anderem für „Die drei ???“. Filmschauspieler wie Audie Murphy, Steve Martin, Fred Astair verdanken ihm ihre deutsche Stimme, er synchronisierte auch Anthony Perkins in „Psycho“ und Ian McKellen als Gandalf in der Hobbit-Trilogie.
Für seine Arbeit wurde Eckart Dux mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise 2006 mit dem Zuhörerpreis Synchron sowie 2008 mit dem Deutschen Preis für Synchron für sein Gesamtwerk. Gifhorner kennen den Dannenbütteler aber nicht nur aus dem Fernsehen – er trat auch regelmäßig in seiner Heimat bei literarischen Lesungen, beispielsweise zur Weihnachtszeit, auf.
Senta-Sofia Delliponti werden viele Gifhorner noch als Oonagh kennen. Unter dem Namen war die 34-jährige Künstlerin zwischen 2014 und 2022 als Sängerin erfolgreich, veröffentlichte vier Studioalben sowie ein Best-of-Album, trat in vielen Fernsehshows auf, gewann 2015 einen Echo. Aktuell ist die Künstlerin als Senta musikalisch unterwegs. Den Grundstein für ihre musikalische Karriere legte sie bereits 2003 mit 13 Jahren mit einem Auftritt in der Sat1-Castingshow „Star Search“, wo sie einen zweiten Platz belegte.Doch Gifhorner kennen Senta-Sofia Delliponti nicht nur aus TV-Musiksendungen: Von Anfang Dezember 2010 bis Mitte Juni 2013 sowie von August bis September 2020 war sie bei der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ in der Rolle der Tanja Seefeld zu sehen. Gastauftritte hatte sie zudem unter anderem bei „Big Brother“ (2007), bei „Das perfekte Promi-Dinner“ (2012), „Promi Shopping Queen“ (2014), aber auch in der ZDF-Serie „Der Staatsanwalt“ (2014).
Und noch ein Gifhorner Musiker hat es ins Fernsehen geschafft: Volker Schlag. Als Musiker ist der Mitinhaber des Gifhorner Kultbahnhofs seit Kindesbeinen auf den Bühnen unterwegs, das Gifhorner Altstadtfest ist ohne ihn kaum denkbar – ein Zeichen dafür, wie stark der 56-Jährige seiner Heimat nach wie vor verbunden ist. Doch auch überregional ist Volker Schlag seit Jahren bekannt – beispielsweise durch seine Teilnahme an der Show „X Factor“ auf Vox 2011. Da war zwar in der dritten Live-Show Schluss für ihn, seiner Karriere tat das aber keinen Abbruch. Zu sehen ist Volker Schlag in jüngster Zeit im Fernsehen bei musikalischen Auftritten vor allem mit der 2018 gegründeten Band Brenner – unter anderem im ZDF-Fernsehgarten. Zu ihr gehören außerdem Martin Goldenbaum, Mario Enrico Oliva und Marc Beierstedt.Bleibt noch Heinrich Doc Wolf, bürgerlicher Name Heinrich Wulfes, zu erwähnen. Wer die Musik von Johnny Cash mag, kommt an dem 1950 geborenen Neudorf-Platendorfer nicht vorbei. Seit mehr als 20 Jahren ist Heinrich Doc Wolf fasziniert von der Musik des US-Sängers. 2002 kommt es mit dieser Musik zu ersten Auftritten im Fernsehen, 2005 folgen unter anderem Auftritte bei Kabel 1 und Vox und sogar im US-Fernsehen – bei einem TV-Auftritt in Magdeburg gibt es eine Live-Schaltung nach Nashville. In den folgenden Jahren gibt es immer wieder Auftritte im Fernsehen – und auch in der Heimat bei diversen Konzerten, unter anderem im Deutschen Haus in Gifhorn. Und der Neudorf-Platendorfer ist mit seinen Songs auch in den US-Charts vertreten.Doch warum gerade Johnny Cash? Cash fasziniere ihn als gläubiger Mensch und durch seine bescheidene, zurückhaltende Art, sagte Heirnich Doc Wolf einmal. Und er möge die Musik. Der Neudorf-Platendorfer, der unter anderem in der Gastronomie tätig war, als Torfbauer selbstständig, London-Doppeldeckerbusse importierte, umbaute und verkaufte, der schon früh musikalisch aktiv war mit Bands und solo, war öfters in den USA und kaufte unter anderem einen Cadillac, der einst Johnny Cash gehörte, erhielt von der Familie des US-Sängers original Bühnenkleidungsstücke seines Idols.
Gleich eine ganze Schar Zweibeiner aus dem Landkreis Gifhorn kam zwischen 2012 und 2019 bei Vox zu Ehren: Marco Müller aus Grußendorf und André Bischoff aus Stüde sowie Müllers Hühner gab es in mehreren Folgen in mehreren Staffeln (inklusive Wiederholungen) von „Ab ins Beet“ im Fernsehen zu bewundern. Ob der Bau eines Hühnerstalls oder einer Wellness-Oase für das liebe Federvieh: Was da so in Müllers Garten passiert, flimmert mit viel Humor gespickt in deutsche Wohnzimmer – und die beiden Serienstars werden sogar immer wieder von Fremden angesprochen, beispielsweise im Urlaub.