Wer aus dem Land der mehr als 1.000 Mühlen kommt, für den ist ein Besuch im Internationalen Mühlenmuseum in Gifhorn geradezu ein Muss. Das an der B 188 gelegene Museumsdorf gibt es seit 1980 und ist in dieser Form weltweit einzigartig. Das Freilichtmuseum zeigt 13 Mühlen in Originalgröße aus Griechenland, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, Russland und Korea.
Zu sehen ist unter anderem die Mühle von Sanssouci, ein Abbild der berühmten Potsdamer Mühle aus den Zeiten Friedrich des Großen. Die weißen Mühlen aus Griechenland und Portugal verbreiten gemeinsam mit dem Gelb der spanischen Mühle südländisches Flair. Die Kellerholländermühle ist über 150 Jahre alt und steht gleich am Eingang des Freilichtmuseums. Auf dem Dorfplatz gibt es außer dem gastronomischen Bereich auch einen Hofladen mit Backwaren aus den Steinbacköfen sowie regionale und handwerkliche Spezialitäten. Öffnungszeiten Museum: 10 bis 18 Uhr, Montag ist Ruhetag.Mit offenen Armen wird das Team um Sebastian Lipper, Projektleiter des Betreibers Vision&Trust Internationales Mühlenmuseum, jeden Fan aus dem Nachbarland begrüßen. Und am allerliebsten sogar die Fußballstars selbst. „Die würden wir sehr gerne zum Besuch einladen“, sagt er. „Poffertjes werden wir auf die Schnelle nicht hinbekommen“, sagt er scherzend dazu. Aber zu sehen gibt es ja schon genug – auch beim Public Viewing der EM-Spiele. Auch hierzu sind alle Oranje-Fans eingeladen. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja aus den Begegnungen noch etwas Nachhaltiges. „Eine holländische Mühle haben wir ja noch nicht, aber wer weiß...“, sagt Lipper lachend.
Tulpen aus Amsterdam – auch der Kreis Gifhorn kann dank der Macher des Eickenhofer Spargelreiches die Tulpenblüte feiern. Doch für dieses Jahr ist das bunte Blütenmeer im Südkreis schon Geschichte. Aber wie wäre es mit einem anderen Gewächs, das zum Staunen einlädt? In Isenhagen steht direkt am Kloster eine Holländische Linde. Und die ist seit 1993 sogar als Naturdenkmal gelistet. Der Baum steht im Klostergelände, mit freiem Zugang – am besten zu erreichen vom Parkplatz an der Abzweigung Klosterstraße/Sudendorfallee, dann etwa 200 Meter die Klosterstraße entlang gehen. Vor dem Klosterhauptgebäude mit Kirche steht der prachtvolle Baum.
Wer beim Ausflug in den Kreis Gifhorn Hunger und Heimweh stillen möchte, der kann etwa bei Songül’s im Steinweg in Gifhorn Pommes essen, die (fast) wie zu Hause schmecken. Denn: Gastronom Werner Beilke und seine Frau Songül legen großen Wert auf die Zubereitungsart der Pommes. „Wir machen nichts mit gefrorenen Kartoffeln, wir verarbeiten nur frische Kartoffeln.“ Und die werden zweifach frittiert – so wie es in Holland auch üblich ist. Klare Sache für Beilke: „Wenn EM-Fans kommen möchten, sind sie herzlich willkommen bei uns.“
Auch auf Gifhorns Wochenmarkt, der immer mittwochs und samstags stattfindet, dürfte das Herz hungriger Oranje-Fans höher schlagen – es gibt Matjes-Brötchen am Stand in Nähe des Marktplatzes und wenige Meter entfernt Käse in allen Geschmacksrichtungen.
Und sollte es die Oranje-Elf bis ins EM-Finale am 14. Juli schaffen, dann bietet Gifhorn noch ein ganz besonderes Schmankerl für Holländer. Am 11. Juli steigt der große Gifhorn-Tag in der Innenstadt. An diesem werden mit großem Programm die Bundeswehr-Marschierer verabschiedet, die am Viertage-Marsch in Nijmegen teilnehmen werden – ein Event der Superlative, das am 15. Juli in der Heimat steigt. Keine Frage, für einen Ausflug von holländischen Fußballfans steht der Landkreis alles andere als im Abseits.