Ortskundige werden schon einen Blick auf diese Alternative geworfen haben: Einfach von der Ringstraße oder dem Dannenbütteler Weg aus über den Parkplatz von Supermarkt und Sparkasse fahren, um zur anderen Seite zu kommen? Das brächte unweigerlich Konflikte mit Kunden mit sich, die ein- und ausladen, ein- und ausparken und mit dem Einkaufswagen unterwegs sind. Soweit soll es nicht kommen.
„Eine Durchfahrt über den Parkplatz wird nicht möglich sein“, teilte Edeka Minden dazu mit. Betonsteine werden den Parkplatz teilen und einen Durchgang nur für Fußgänger und Radfahrer lassen. Auch Kinderwagen und Einkaufswagen werden noch durchpassen, so das Unternehmen. Zu dieser Parkplatz-Teilung habe sich Edeka-Kaufmann Daniel Peter entschlossen: „So verhindern wir ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem Parkplatz, bleiben aber trotzdem gut erreichbar. Wir möchten den Einkauf für unsere Kunden so sicher und angenehm wie möglich gestalten.“
Die Arbeiten an der Kreuzung im Zuge der Erneuerung der Ortsdurchfahrt gelten als die heißeste Phase des anderthalbjährigen Großprojekts. Die Crux dabei: Die Kreuzung trennt den Norden vom Süden des Ortes. Die Arbeiten dort unter Teilsperrung zu erledigen, würde diese über das Ende der Sommerferien hinaus verzögern und danach den Bus-Nahverkehr lahmlegen. Auf der anderen Seite drohen Westerbeckern innerhalb des eigenen Ortes rund 20 Kilometer lange Umwege über die offizielle Umleitung über Grußendorf, Bokensdorf und Weyhausen – ohne Alternative.
Deshalb will die Gemeinde den drei Meter breiten Gehweg als provisorische Umfahrung für Anlieger einrichten. Aus Sicht von Bürgermeister Jochen Koslowski erfüllt diese Lösung wichtige Vorgaben: Sie verleite überörtlichen Verkehr nicht dazu, sie als Schleichweg zu nutzen. Sie versiegele nicht unnötig weitere Flächen. Sie sorge auch nicht dafür, dass andere Wohngebiete belastet würden.
Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) um Andreas Kautzsch hatte zuvor eine Behelfsstraße zwischen Bokensdorfer Weg und Hohenleipischweg gefordert. Dass der Verwaltungsausschuss nun die jetzige Bypass-Lösung beschlossen hat, sei auf die Beharrlichkeit der BIG zurückzuführen, reklamiert Kautzsch für sich: „Ohne den von uns aufgebauten Druck hätte es diese Lösung sicher nicht gegeben.“