Seit Anfang Mai läuft der Verkehr auf der Tangente wieder in beiden Richtungen. Die Bauarbeiten haben sich inzwischen einen Steinwurf weiter nach Westen verlagert – dort gestalten die Bauarbeiter den Knoten Wolfsburger Straße/Calberlaher Damm um. Deshalb ist der Anschluss Wolfsburger Straße am Mega-Kreisel noch gesperrt. Ohne ihn läuft der Verkehr auf der Tangente nur in Nord-Süd- und Süd-Nord-Richtung und damit reibungslos – doch das kann später in Stoßzeiten ganz anders aussehen, wie ein Fachbüro bereits vergangenes Jahr den Landkreis gewarnt hatte. Und da kommt die eher ungewöhnliche Ampel am Kreisel ins Spiel.
Verkehr aus Wolfsburg kommend, der in die Wolfsburger Straße abbiegen will, wird Vorfahrt haben vor jenem Verkehr auf der Tangente, der aus Norden kommt. Eine Verkehrssimulation habe ergeben, dass sich zu Stoßzeiten lange Rückstaus bilden würden, weil der Verkehr aus Norden kommend warten müsste und nicht mehr abfließen würde, so Landkreis-Sprecherin Anja-Carina Riechert. Die Konsequenz: Warten bis sich eine Lücke im vorfahrtberechtigten Kreisel-Verkehr bildet – und dann kämen nur einzelne Fahrzeuge durch. Laut Sprecherin Annette Siemer rechnet die Stadt Gifhorn damit, dass diese Situationen in den Nachmittagszeiten bei sehr starken Verkehrsströmen aus Wolfsburg kommend auftreten dürften. Aufgabe der Ampel am Kreisel ist es dann, für entsprechende Lücken zu sorgen, damit der Verkehr aus Norden kommend abfließen kann. Und zwar ab einem Rückstau von 150 Metern Länge.
Den stellt eine entsprechende Induktionsschleife fest und schaltet dann die Ampel für den inneren Kreisel auf Rot. Gleichzeitig bekomme der östliche Bypass, über den der Verkehr aus Wolfsburg kommend weiter nach Norden fährt, Grün, weil dieser Verkehr ungehindert weiterfahren kann, ohne seinerseits andere zu behindern. Sobald der Rückstau aus Norden kommend wieder kürzer ist als 150 Meter, gehen die Ampeln wieder aus.
Doch es gibt auch südlich des Mega-Kreisels eine Schleife in der Tangente, so Riechert: „Sollte die Schlange nach Süden durch das Rotsignal zu lang werden und drohen, den Bypass-Verkehr zu blockieren, wird das Rotsignal ebenfalls deaktiviert.“
Auf eine Ampel müssen sich die Verkehrsteilnehmenden übrigens künftig auch an der Einmündung Wolfsburger Straße/Calberlaher Damm einstellen. Die Leerrohre für ihre Verkabelung sind schon in der Erde, auch die Fundamente für die neuen Ampelmasten sind bereits fertig.