Seit Wochen sind immer wieder Vermessungstrupps im Bereich der Christinenstift-Kreuzung im Einsatz. Und eine Woche lang nun waren drei schwarze Kästen an Hamburger Straße und Lüneburger Straße postiert. Die Sensoren darin erfassten laut Stadtsprecherin Annette Siemer unter anderem, wie viele Autos oder Lastwagen unterwegs waren – und sogar von wo nach wo. Die Technik registrierte aber auch Radfahrende und Fußgänger, denn auch deren Anzahl spielt eine Rolle. Gesichter oder Kennzeichen seien nicht erfasst worden, von daher sei die Erhebung datenschutzkonform, versichert Siemer.
„Ziel ist die Ermittlung aktueller Verkehrsdaten und Rückstaulängen im genannten Bereich“, so Siemer. Die Daten fließen ihr zufolge in die Planung zur Steuerung der Ampel ein. Nach Erfahrung der Stadt funktioniert die Ampel der Christinenstift-Kreuzung sehr gut, doch sie wird mit dem Umbau vor allem im Bereich der Lüneburger Straße um eine Ampel für Rechtsabbieger von der B 188 in Richtung Innenstadt ergänzt. „Insofern müssen wir diesen Abbiegeverkehr von Westen nach Süden kennen, um ihn in der späteren Planung der Ampelsteuerung berücksichtigen zu können“, sagt Siemer.
Gleichzeitig soll der Radverkehr mit der Neugestaltung der Lüneburger Straße sicherer geführt werden. Die Verkehrsströme müssten in der künftigen Ampelschaltung Berücksichtigung finden, sodass die Ampel mit der Neugestaltung der Fahrbahnen und Radwege genauso leistungsfähig sei wie jetzt.
Die Ergebnisse der einwöchigen Zählung Mitte Juni stehen laut Siemer noch nicht fest. Sie müssten erst noch analysiert werden. Im Rahmen des Leitbilds Mobilität 2030 seien zuletzt 2018 Verkehrsmengen an der Christinenstift-Kreuzung erfasst worden. Diese habe folgende Fahrzeugmengen ergeben: Auf der Hamburger Straße 12.293, auf der Lüneburger Straße 18.395, auf der östlichen B 188 17.236 und auf der westlichen B 188 17.782 Fahrzeuge pro Tag.
Die Lüneburger Straße ist damit die am stärksten befahrene innerstädtische Straße. Sie wird mit der Umgestaltung voraussichtlich 2026 eine Fahrspur für den motorisierten Verkehr in Richtung stadteinwärts verlieren, weil Fußgänger und Radfahrer mehr Platz erhalten. So sollen die in Richtung stadteinwärts Radelnden nicht mehr den östlichen Geh-/Radweg nutzen, sondern eine eigene Radspur auf der westlichen Seite bekommen.
Dem motorisierten Verkehr in Richtung Innenstadt eine Spur zu nehmen, stößt in der Stadt auf Kritik. Bisher rollt der Verkehr von der B 188 nahtlos auf eine eigene, die rechte Fahrspur der Lüneburger Straße bis zum Abzweig Konrad-Adenauer-Straße. Künftig muss sich der Verkehr auf die einzige Fahrspur einfädeln – unter anderem deshalb die eigene Rechtsabbieger-Ampel, wie man sie von der Dragen-Kreuzung her kennt.
Der erste Bauabschnitt der mehrere Jahre in Anspruch nehmenden Umgestaltung des Verkehrsraums soll in der zweiten Jahreshälfte auf der Hamburger Straße zwischen Kreisel Bruno-Kuhn-Straße und dem Abzweig Robinienweg laufen und noch in diesem Sommer beginnen.