Über mehrere Monate stand die Immobilie bei ImmoScout24 zum Verkauf: 550.000 Euro für ein „Hotel in verkehrsgünstiger Lage“ anno 1900 mit Objektzustand „renovierungsbedürftig“. Unter Objektbeschreibung hieß es seinerzeit: „Willkommen im charmanten Hotel an der Aller, das idyllisch direkt an der B188 in einer atemberaubenden Naturlandschaft gelegen ist. Mit seiner erstklassigen Lage bietet das Hotel einen entspannten Rückzugsort und gleichzeitig eine ausgezeichnete Anbindung an die umliegenden Städte.“ Inzwischen findet man unter der ImmoScout-Adresse den Vermerk „Angebot wurde deaktiviert“.
Demnach ist das Angebot nicht mehr verfügbar, weil es vom Anbieter deaktiviert worden sei. Dieser könne auch nicht kontaktiert werden. Ist das Objekt verkauft? An die öffentliche Hand jedenfalls nicht, wie sich aus der Antwort von Landesbehörden-Sprecherin Christina Rochlitz auf AZ-Nachfrage heraus lesen lässt. Laufen Gespräche mit den Eigentümern? „Momentan lässt sich nicht abschätzen, wann hier eine Lösung erzielt werden kann.“
Ohne Erwerb des Landgasthofs durch die Landesbehörde kein Abriss desselben, ohne Abriss keine Behelfsbrücke für den Verkehr auf der B188: So verzwickt ist die Situation. Auf die Frage nach einem „Plan B“, der auf eine jahrelange Vollsperrung der B188 hinauslaufen würde, antwortet Rochlitz: „Die Behelfsumfahrung ist Teil unserer Planfeststellungsunterlage.“ Demnach sind Erwerb und Abriss des Landgasthofs also fest eingeplant.
Umleitungsverkehr wie damals beim Kreiselbau zwischen Leiferde und Ettenbüttel oder bei der Fahrbahnerneuerung vor wenigen Jahren will die Landesbehörde den Anliegern der einstigen Umleitungsroute in Leiferde und Ribbesbüttel nicht mehr zumuten. Denn dieser Verkehr würde über eine lange Zeit durch diese Orte rollen. In der Vergangenheit hat die Landesbehörde bestätigt, dass es Gespräche zum Erwerb des Landgasthauses gegeben habe. Die Bebauung an der Stelle ist so dicht an der B188, dass auf beiden Seiten jeweils ein Gebäude einer etwaigen Behelfsstraße im Wege stünde. Nur das Landgasthaus steht leer.
Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens gab es 30 Einwendungen nach der öffentlichen Auslegung der Planunterlagen. Inzwischen seien alle bearbeitet, so Rochlitz. Auch die sogenannten Deckblattunterlagen seien inzwischen erstellt. Rochlitz: „Das Planfeststellungsverfahren läuft weiter. Derzeit werden Anmerkungen der unteren Naturschutzbehörde bearbeitet.“
Bei Brenneckenbrück geht es um den Neubau gleich zweier Brücken, die Bauwerke aus den 1930er-Jahren ersetzen werden. Die neue Allerbrücke wird 30,5 Meter lang und im Vergleich zum Vorgängerbauwerk keinen Pfeiler mehr im Fluss haben, also in einem Stück diese Distanz überbrücken.Gleich dahinter in Fahrtrichtung Meinersen kommt noch die neue Flutbrücke mit einer Länge von 18,30 Metern hinzu. Geplante Kosten: acht Millionen Euro (Stand April 2023).