IAV plant Stellenabbau
auch am Standort Gifhorn
Unternehmen setzt auf natürliche Fluktuation,
Altersteilzeit und Abfindungen

Größter Arbeitgeber in Gifhorn: Die IAV kündigt wegen der Automobilkrise einen Stellenabbau an. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen nicht, aber in der Stadt munkelt man von 600.Foto: Lea Behrens (Archiv)
Gifhorn. Schwierige wirtschaftliche Lage: Nun reagiert auch die IAV, die in Gifhorn mit rund 3.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber ist, auf die Krise in der Automobilindus­trie. Die Zahl von 600 Stellen macht inzwischen in der Stadt die Runde, eine konkrete Höhe bestätigte das Unternehmen auf AZ-Nachfrage aber nicht.

Weltweit beschäftigt die IAV rund 7.600 Menschen, in Deutschland 6.200. „In den kommenden zwei Jahren sollen rund 2.000 Stellen abgebaut werden“, so Unternehmenssprecher Ivo Banek. Das soll ihm zufolge weitgehend über „natürliche Fluktuation“ erfolgen: Frei werdende Stellen besetzt die IAV dann nicht mehr nach. Weitere Möglichkeiten sieht die IAV im Altersteilzeitmodell und darin, Leuten, die freiwillig ausscheiden, eine Abfindung zu zahlen. Banek sagt: „Wegen der Freiwilligkeit kann nicht genau gesagt werden, wie viele Mitarbeitende am Standort Gifhorn betroffen sein werden.“

Alle Bereiche des Unternehmens seien vom Stellenabbau betroffen, sowohl in der Verwaltung, als auch bei den Ingenieuren, so Banek weiter. Über die 2.000 Stellen weltweit hinaus plane man zunächst keinen Abbau. „Aus jetziger Sicht ist das geplante Programm ausreichend, die weitere Entwicklung ist von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig.“

Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Gifhorn? „Gifhorn ist das größte Entwicklungszentrum von IAV und bleibt ein wichtiger Standort“, betont Banek. „Durch die Nähe zu Volkswagen, unserem Ankerinvestor und wichtigem Kunden, und die moderne Ausstattung hat der Standort beste Voraussetzungen für die Zukunft.“ Das war jüngst auch Thema beim Besuch des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) in Gifhorn.

Druckansicht