Gifhorn. Ein Riesenrad und viele Stände auf dem Platz vor der Volksbank: Das Gifhorner Jobcenter, die Wirtschaftsförderung der Stadt (Wista) sowie das Geldinstitut hatten gemeinsam eingeladen zum ersten Arbeits-Jahrmarkt. „Zufälle organisieren“ sollte dabei das Motto sein, sagte Martin Ohlendorf von der Wista. Die Messe für Arbeitgeber und Arbeitsuchende war dazu raus aus der Stadthalle in die Fußgängerzone gezogen. Mit Erfolg: Es war viel los.

Das markante Riesenrad hatte dabei eine besondere Funktion: „Wir nutzen es für ein Speeddating zwischen Arbeitgebern und Jobsuchenden“, erläuterte Ohlendorf. Die Kabinen bildeten dabei die abgeschlossenen Kapseln in der Öffentlichkeit für die kurzen Gespräche. Ansonsten gab es aber auch die Möglichkeit, sich an den mehr als 30 Ständen von Arbeitgebern aus der Region zu informieren. Vertreten war eine bunte Mischung an Unternehmen und Institutionen verschiedenster Bereiche. „Wir hoffen auf viele Gespräche und Kontakte, wissen von ähnlichen Veranstaltungen aus der Vergangenheit, dass gerade im Nachhinein noch viel passiert“, betonte Ohlendorf.

Das Jobcenter Gifhorn habe 4.500 Arbeitsuchende angeschrieben und über die Aktion informiert, berichtete dessen Geschäftsführer Andreas Standop. Sein Mitarbeiter Thomas Steinborn hatte den Arbeits-Jahrmarkt gemeinsam mit seinem Team und unterstützt von der Wista sowie der Volksbank Brawo federführend organisiert. Eine Kernidee der Veranstaltung im Freien war dabei, dass die Arbeitssuche auch Spaß machen soll - daher die ungezwungene Atmosphäre des Jahrmarktes. Und neben den gezielt angesprochenen Arbeitssuchenden konnten so auch zufällig Vorbeikommende profitieren. Es gebe mehr Laufkundschaft, die auf interessante Arbeitgeber aufmerksam werden könne, auch das Ambiente in der Fußgängerzone sei schön, meinten Standop und Ohlendorf.

Der Bedarf bei den Arbeitgebern, sich offensiv zu präsentieren sei gegeben, Stichwort Fachkräftebedarf. Der Schwerpunkt liege zwar bei den Arbeitsuchenden, doch angesprochen seien auch alle, die sich verändern wollen. „Die Frequenz hier in der Fußgängerzone übertrifft unsere Erwartungen“, sagte Ohlendorf.

Unter den beteiligten Unternehmen fand sich auch der Photovoltaik-Spezialist PV Green. Das Unternehmen war zum ersten Mal dabei bei einer solchen Aktion: „Wir haben durch eine Präsentation der Wista davon erfahren. Unser Interesse war geweckt“, sagte Simon Antczak von PV Green. Der Jahrmarkt sei eine gute Sache, gerade auch weil er draußen stattfinde. PV Green suche dabei vor allem Mitarbeiter mit viel Qualifikation wie Elektriker.

Andreas Hübenthal und Jessica Krejci vom Förderzentrum der Jugendhilfe Venito hingegen waren mit fünf jungen Leuten auf dem Jahrmarkt unterwegs auf der Suche nach möglichen Arbeitsplatzangeboten. Hübenthal lobte die Aktion: „Sehr gut, es ist an alles gedacht.“ Zudem sei es auch sehr gut, dass sie in der Öffentlichkeit stattfinde: „Nicht in einem Raum. Es gibt so kein Hemmnis, erst durch eine Tür gehen zu müssen“, meinte Hübenthal.