Der Standort befindet sich aktuell wohl in einer Prüfung, wie Kreis Gifhorn und Samtgemeinde Meinersen in einer gemeinsamen Antwort auf eine entsprechende AZ-Anfrage mitteilen.
„Die Kreisverwaltung sucht generell, wie auch schon in der Vergangenheit kommuniziert, nach möglichen Flüchtlingsunterkünften im gesamten Kreisgebiet. Unter anderem stellt hierbei auch die Erweiterung der Einrichtung in Meinersen eine Möglichkeit dar, die sich derzeit aber lediglich in Prüfung befindet. Eine endgültige Entscheidung, wie sich der Standort in Meinersen zukünftig entwickelt, ist noch nicht getroffen“, heißt es von Anja-Carina Riechers, Pressesprecherin des Landkreises.
Aber gleich Container? Und wieso Meinersen? Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zur Unterbringung von Geflüchteten: Neben der Einrichtung im Gifhorner Clausmoorhof und dem Camp Ehra-Lessien gibt es in Meinersen die dritte Gemeinschaftsunterkunft im Kreis Gifhorn. Wenn der Landkreis also prüft, wo für den Fall, dass weitere Geflüchtete aufgenommen werden müssen, diese untergebracht werden können, dann steht Meinersen naturgemäß wegen der Gemeinschaftsunterkunft oben auf der Liste. Zudem gibt es in Meinersen freie Kapazitäten: Zurzeit sind in der Meinerser Gemeinschaftsunterkunft 53 Personen mit verschiedenen Familienständen untergebracht, heißt es vom Landkreis. Ein paar Plätze wären also noch frei, denn die Gesamtkapazität beträgt 70 Personen.
Allerdings: Neben der Samtgemeinde Brome und der Stadt Gifhorn sind derzeit in der Samtgemeinde Meinersen die meisten Geflüchteten untergebracht. In der Samtgemeinde Brome sind es mit Stand Mitte September 261 Geflüchtete, davon 202 in Gemeinschaftsunterkünften. In der Stadt Gifhorn sind es 574 Geflüchtete, davon 274 in Gemeinschaftsunterkünften. Und in der Samtgemeinde Meinersen leben derzeit 113 Geflüchtete. Hinzu kommen dezentral untergebrachte Geflüchtete in den Samtgemeinden Boldecker Land (53), Hankensbüttel (42), Isenbüttel (69), Papenteich (20) und Wesendorf (39) sowie in der Gemeinde Sassenburg (42) und der Stadt Wittingen (90).
Festzuhalten bleibt, dass die weiteren kreisweiten Standortplanungen auch von den weiteren Zuweisungsquoten des Landes Niedersachsen und den zu erwartenden Flüchtlingsströmen abhängen.
Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport will die neuen Zahlen, wie viele Geflüchtete die Landkreise in Niedersachsen bis zum Jahresende noch aufnehmen müssen, in den kommenden Tagen bekanntgeben. Bei Asylbewerberinnen und Asylbewerbern entscheidet der Landkreis Gifhorn dann im Zuge des Sicherstellungsauftrags zur Unterbringung unter Berücksichtigung freier Kapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften und des dezentralen Wohnraumes über die Verteilung im Kreisgebiet.
Das Flüchtlingsheim in Meinersen war nach einem Brand am 30. September 2022 zuerst saniert und dann im März 2023 wieder in Betrieb genommen worden. Von den 51 damaligen Bewohnern wurden mehr als 30 bei dem Brand verletzt, sechs von ihnen erlitten Rauchvergiftungen, der Rest leichtere Blessuren.