Beim Vorhofflimmern ziehen sich die Vorhöfe nicht mehr richtig zusammen und das Blut im Vorhofohr bewegt sich kaum noch. Die Folge ist die Bildung von Blutgerinnseln. Wird ein solches Gerinnsel aus dem Herzohr ausgeschwemmt, kann es in das Gehirn gelangen und zu einem Schlaganfall führen. Um das zu verhindern, wird heutzutage eine Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten durchgeführt. Diese Medikamente können bei einigen Begleiterkrankungen nur mit einem sehr hohen Risiko verordnet werden. Alternativ gibt es die Möglichkeit, das linke Vorhofohr, die Hauptquelle für Thromben im Herzen, minimalinvasiv zu verschließen. Dies gilt als sichere und einfache Methode.
Seit etwa einem Jahr arbeitet Dr. Christian Wilken-Tergau als niedergelassener Arzt in Celle, nachdem er die letzten neun Jahre als Ärztlicher Leiter des Herzkatheterlabors im AKH Celle tätig war. Seit diesem Jahr behandelt er strukturelle Herzkrankheiten unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Team des Herzkatheterlabors im Helios Klinikum Gifhorn. „Wir freuen uns, Dr. Wilken-Tergau als Kooperationspartner gewonnen zu haben, der außerdem der erste zertifizierte Nutzer des Herzohrverschlussverfahrens in Niedersachsen war“, so Prof. Dr. Michael Niehaus, Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Kardiologie, Elektrophysiologie, Internistische Intensivmedizin).
Bei einer Herzkatheteruntersuchung wird ein sogenanntes Vorhofohrverschluss-System unter Ultraschallkontrolle in das linke Vorhofohr implantiert. „Der Vorhofohrverschluss kommt als kleines Netz-Schirmchen aus Polyurethan und Titan in unterschiedlichen Größen. Es entfaltet sich im Vorhofohr und dichtet dieses ab“, erklärt Dr. Christian Wilken-Tergau. „Nach einigen Wochen hat sich über dem implantierten Verschlusssystem körpereigenes Gewebe gebildet, das Vorhofohr ist damit komplett verschlossen und es können sich keine Gerinnsel mehr darin bilden. Dadurch ist das Schlaganfallrisiko ebenso wie bei der medikamentösen Behandlung vermindert.“