Aktenzeichen XY: Keine heiße Spur
Aufwändiger Filmbeitrag über Roswitha Hedt ohne Erfolg: Polizei klappt Aktendeckel dennoch nicht zu

25 Hinweise, keine heiße Spur: Auch „Aktenzeichen xy vermisst“ konnte im 25 Jahre alten Fall von Roswitha Hedt aus Knesebeck nicht weiterhelfen.Foto: Screenshot: Dirk Reitmeister
Knesebeck. Drei Monate nach dem aufwändigen Filmbeitrag bei „Aktenzeichen XY... vermisst“ zieht Kriminalhauptkommissar Frank Bauerfeld ein ernüchterndes Fazit im Fall Roswitha Hedt. 25 Hinweisen ist er nachgegangen, doch eine heiße Spur blieb ihm verwehrt. Den Aktendeckel klappt er dennoch nicht zu. Er will weiterhin wissen, was vor 25 Jahren wirklich mit der spurlos verschwundenen Knesebeckerin passiert ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Zufall gepaart mit Spurenmaterial auch nach Jahren noch zum Erfolg führt.

Der erfahrene Kriminalist ist auch Realist. 25 Jahre sind eine lange Zeit. „Ein bisschen Hoffnung war schon dabei“, sagt er über die Ausstrahlung seines Falls in der bekannten ZDF-Sendung. Mit Enthusiasmus sei er jedenfalls nicht hineingegangen. „Ich war überrascht, dass überhaupt so viel kam.“

Der 20-minütige Film, in dessen Spielfilm-Sequenzen immer wieder Interviews mit ihm selbst, der Tochter Angela Appelhagen und der Freundin Christel Gades eingespielt wurden, zeichnete aus Sicht des Kriminalhauptkommissars ein gutes Bild der damaligen Situation. In der Sendung live waren dann Bauerfeld und Appelhagen Gesprächspartner von Moderator Rudi Cerne. Und das sogenannte Aging-Foto, von einer LKA-Expertin aus Wiesbaden erstellt, zeigte, wie Hedt heute aussehen könnte. 25 Hinweise trudelten letztendlich ein.

Drei Monate lang ist Bauerfeld ihnen nachgegangen, hat bis ins Ausland recherchiert. „Es ist echt schwer.“ Zum Beispiel, wenn es da jemanden gibt, der etwas weiß, sich aber partout nicht melden will - aus welchen Gründen auch immer. Oder wenn eben nichts ist...

Abgeschlossen hat Bauerfeld den Fall jedenfalls noch nicht. „Auf keinen Fall.“ Das gilt übrigens auch für das 2017 bei Knesebeck von Müllsammlern gefundene tote Baby. Irgendwann kann es eben doch mal einen Treffer geben, einen Fund, der neue Erkenntnisse bringt. Beispiele dafür gibt es im Kreis Gifhorn.

So klärte sich 25 Jahre nach dem Mord die Identität der 1994 bei Eickhorst umgebrachten Zakia Mansour durch einen DNA-Abgleich in Verbindung mit einer Vermisstenanzeige. Den Tod eines Babys mit durchschnittener Kehle am Waller See klärten die Gifhorner Kriminalisten fünf Jahre nach dem grausamen Fund, weil die DNA-Spur der Mutter in einer anderen Sache auftauchte.

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