„Unser Partner hat gekündigt“, bestätigt Post-Sprecher Jens-Uwe Hogardt auf AZ-Nachfrage. Rewe wolle an der Stelle andere Ideen umsetzen. „Das ist sein gutes Recht.“
Die Supermarktkette wird beim Hintergrund für das Ende der Postfiliale auf AZ-Nachfrage konkreter. „Aufgrund der Kündigung der Postbank-Filiale war ein wirtschaftliches Betreiben des restlichen Postgeschäftes leider nicht mehr gegeben“, so eine Sprecherin von Rewe Nord. „Unser Kaufmann wird die Fläche im kommenden Jahr für die Erweiterung seines Marktes nutzen, sodass Kundinnen und Kunden sich auf ein noch größeres Angebot, unter anderem eine Erweiterung der Salatbar, freuen können.“
Ein Postbank-Sprecher kündigte Anfang Oktober im AZ-Gespräch an, das Angebot in Partnerfilialen einzuschränken. Einfache Bankdienstleistungen wie Ein- und Auszahlungen sowie die Abgabe von Überweisungen - allerdings ohne Beratung - sind bislang in vielen Partnerfilialen der Deutschen Post möglich. Als Beispiele zählte der Sprecher Meinersen, Groß Schwülper, Meine, Hankensbüttel und Gifhorn auf. „Mit Blick auf das geänderte Kundenverhalten haben wir uns entschieden, in den Partnerfilialen der Deutschen Post Bankdienstleistungen schrittweise bis Ende 2025 nicht mehr anzubieten.“ Offenbar waren diese aber nicht ganz unwichtig, wenn man die Rewe-Entscheidung nun sieht.
Die Deutsche Post will laut Hogardt in Meine präsent bleiben. Immerhin ist die Südkreis-Gemeinde im Braunschweiger Speckgürtel 8600 Einwohner stark. „Wir sind auf der Suche nach einem Ersatz“, versichert Hogardt. Doch: „Es ist nicht ganz so einfach.“ Seit 2005 setzt die Deutsche Post auf das Modell, dass zum Beispiel Einzelhändler das Postsortiment mit in ihrem Geschäft aufnehmen. Auf ihrer Internetseite wirbt die Post um Partner, die sich zu ihrem eigentlichen Geschäft - sei es Supermarkt, Kiosk oder Schreibwarenhandel - etwas hinzuverdienen wollen. Der Konzern setzt dabei auf eine Win-Win-Situation, denn eigene Filialen zu betreiben ist laut Hogardt nicht einfach umzusetzen.