Im Grundlehrgang erhielten acht Frauen und zehn Männer an neun Tagen in insgesamt 57 Stunden in Theorie und Praxis das Rüstzeug für den aktiven Feuerwehrdienst. Ein Drittel der Teilnehmenden waren Quereinsteiger, zwei Drittel stammten aus den Jugendfeuerwehren. Das Durchschnittsalter lag bei 23 Jahren. Der Grundlehrgang umfasste unter anderem Erste Hilfe, Löscheinsatz, Fahrzeug- und Gerätekunde sowie Verhalten am Einsatzort.
Mit einer mündlichen Prüfung, die auch praktische Aufgaben enthielt, bewiesen die Frauen und Männer Know-how in Brandschutz und technischer Hilfeleistung. Die Ausbildung sei etwas komprimiert worden, sagte Gemeindeausbildungsleiter Hinrich Gruß. Von ehemals 70 auf nun 57 Stunden. Dafür bekamen die angehenden Feuerwehrleute aber zusätzliche Ausbildung direkt in ihren jeweiligen Ortswehren. Das biete den Vorteil, dass stärker auf individuelle Bedürfnisse der Feuerwehren eingegangen werden könne, sagte Gruß.
Zu Truppführerlehrgang und -prüfung waren acht Sassenburgerinnen und Sassenburger angetreten. Die Gemeinde bildete sie erstmals in Eigenregie aus. Bisher war das Sache des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz in Celle. „Ich bin vermutlich nervöser als die Prüflinge“, sagte Gruß. Denn in der Prüfung zeigte sich auch, inwieweit die Gemeindefeuerwehr die von der Kreisfeuerwehr erwarteten Ausbildungsinhalte berücksichtigt und den Lehrgangsteilnehmenden erfolgreich vermittelt hatte.
Die Prüfer Frank Papenfuß und Mark Schulze konnten vorab zumindest den Prüflingen ein Stück weit die Nervosität nehmen: „Aufregung gehört dazu. Das ist völlig normal. Es wird schon gut gehen.“ Damit lagen sie richtig, denn die zwei Frauen und sechs Männer überzeugten in der praktischen Prüfung ausnahmslos. Zu absolvieren waren zwei Einsatzübungen: erst ein Brand in der Findorffschule einschließlich der Rettung einer Person vom Gebäudedach per Leiter, dann der Gefahrgutunfall eines Lastwagens an der benachbarten Bushaltestelle.
Dass in den Prüfungen alles glattging, war einerseits dem Team der Ausbildenden zu verdanken. Andererseits auch der Neudorf-Platendorfer Familie Wolpers, an deren Biogasanlage die Feuerwehr den Umgang mit Leitern sowie Retten und Selbstretten trainieren konnte. So hat Sassenburgs Feuerwehr nach erfolgreicher Prüfung nun acht neue Truppführende und 17 neue Feuerwehrmänner und -frauen in ihren Reihen, ein weiterer Absolvent stammte aus dem Boldecker Land.
Bedarf an zusätzlichen Aktiven besteht übrigens immer in Sassenburgs Feuerwehren: „Wir suchen händeringend weiteren Nachwuchs“, verwies Gruß darauf, dass nach wie vor mehr Aktive alters- oder auch berufsbedingt aus dem ehrenamtlichen Feuerwehrdienst ausscheiden als nachrücken. Werbekampagnen fürs Mitwirken in den Feuerwehren laufen daher unvermindert weiter.