Behördenhaus: Nachnutzung
noch immer offen
Land hat kein Interesse an eigener Nutzung - Landkreis hält sich bedeckt

Land in Sicht?: Das Katasteramt zieht bald aus dem Behördenhaus in Gifhorn. Was dann mit der Immobilie passiert, ist weiter unklar.Foto: Lea Rebuschat
Gifhorn. Diese Immobilie in Gifhorn schreibt eine merkwürdige Geschichte: Um das Behördenhaus – noch Heimat des Katasteramtes – gibt es seit mehr als zehn Jahren immer wieder Gerüchte und Gerangel wegen einer neuen Nutzung. Behörden wie Polizei und der Landkreis liebäugelten mit der Nutzung der Immobilie, die im Besitz des Landes Niedersachsen ist. Pläne, die längst überholt sind. Die Polizei erhielt einen Neubau am Knickwall, der Landkreis konnte zuletzt die Platznot der Verwaltung mit dem Bezug der freigewordenen Flächen im Sparkassen-Gebäude an der Konrad-Adenauer-Straße lindern.

Fahrt sollte die Nachnutzung des sechsgeschossigen Gebäudes Am Schlossgarten bekommen, seitdem feststeht, dass das Katasteramt als Hauptmieter zum ersten Quartal 2025 ins Gebäude der ehemaligen Hauptpost an der Bahnhofstraße zieht. Ein Großteil der 2.200 Quadratmeter Nutzfläche stünde dann vermutlich ab Herbst leer. Aktuell befindet sich noch eine landeseigene Einheit Am Schlossgarten, deren zukünftiger Standort noch ungeklärt ist.

Aber hier steht eine Entscheidung offenbar unmittelbar bevor, wie Johannes Pepping, Leiter der Pressestelle des niedersächsischen Finanzministeriums, auf AZ-Anfrage mitteilt. Dabei handelt es sich um das Regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule. Es würden inzwischen Angebote vorliegen, die derzeit geprüft werden.

„Die aktiven Schritte zur Verwertung des Bestandsobjekts haben noch nicht begonnen. Eine landeseigene Nachnutzung ist weiterhin nicht vorgesehen“, berichtet Pepping. Außerdem würden weiterhin die Gespräche zur Unterbringung der im Behördenhaus eingelagerten Akten des Gifhorner Amtsgerichts stattfinden. Und wie steht es um Begehrlichkeiten in Gifhorn? Hat der Landkreis die Immobilie noch einmal im Auge?

Ganz ausschließen mag die Verwaltung das nicht. Anja-Carina Riechert von der Pressestelle des Landratsbüros weist jedoch darauf hin, dass mit dem Kauf des Sparkassen-Gebäudes innenstadtnah bereits „eine große Zahl“ an Dienstleistungen eine neue Heimat gefunden hätte. „Hiervon bleibt unberührt, dass der Landkreis in gezielten Einzelfällen auch weiterhin Immobilien anmieten oder Interesse am Erwerb von Immobilien haben kann. Von daher steht der Landkreis mit den verschiedenen Akteuren des Immobilienmarktes auch immer wieder im Austausch.“ Eine konkrete Aussage über ein mögliches Nutzungsinteresse der Immobilie Am Schlossgarten möchte der Landkreis nicht treffen.

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