Geboren in Peine, absolvierte Haase vor einer ersten Dienstzeit (bis 1996) beim Heer eine Ausbildung, danach eine zweite (im IT-Bereich), gefolgt von einer Tätigkeit in einem zivilen Unternehmen in Hannover. Den „Fuß in der Tür“ bei der Bundeswehr nutzte der Kandidat 2013 zum erneuten Öffnen derselben, diesmal wurde es die Marine. Derzeit arbeitet Haase an der Erstellung „eines neuen Schiffs“ sowie eines zugehörigen Schulungszentrums. Arbeitsplatz und Aufenthaltsort ist Wilhelmshaven, am Wochenende ist er zuhause in Weyhausen bei seiner Lebensgefährtin, im Garten oder bei der Modelleisenbahn Spur 0.
Auf die Idee, als Verwaltungschef im Boldecker Land zu kandidieren, brachten den Pendler tatsächlich die Angelfreunde: „Mach das, wir trauen dir das zu“, hätten sie gesagt. Haase traut es sich selbst auch zu: „Ich weiß, wie Projekte laufen und abgearbeitet werden.“ Beruflich sei er „immer zum Ziel gekommen. Auch zur vollsten Zufriedenheit meiner Vorgesetzten“. Der Gedanke einer Kandidatur verschwand nicht mehr aus Thomas Haases Kopf. Vielleicht auch, weil er schon mal mit dem Amt des Bürgermeisters in Weyhausen „geliebäugelt“ hatte.
In die Wahl geht Haase als „parteiloser Einzelkämpfer“. Unterstützt wird er von seiner Familie und Freunden.
Bei beruflichen Entscheidungen bezieht er Mitarbeiter gern mit ein, sofern möglich. „Ich bin ein Führungsmensch, der einen kooperativen Stil pflegt. Unter Zeitdruck mache ich aber vieles selbst, um schnell ans Ziel zu kommen.“ Politisch engagiert hat sich der Wahl-Weyhäuser bislang nicht, politisch interessiert sei er sehr wohl: „Ich gucke die Tagesschau und lese viel, um am Ball zu bleiben.“ Im Moment beschäftigen ihn vor allem die US-Präsidentschaftswahlen.
Themen-Schwerpunkte im Boldecker Land sieht der 57-Jährige im Bereich Bildung und Betreuung „als Fundament für eine erfolgreiche Zukunft unserer Kinder“ sowie bei der Stärkung der Feuerwehren, die „das Rückgrat unserer Gemeinschaft und entscheidend für die Sicherheit sind“. Einer Wahl zum Samtgemeindebürgermeister folgen würde „ein komplettes Brainstorming zur aktuellen Situation und eine priorisierte Bearbeitung aller offenen Punkte“. Transparenz, Bürgernähe und „ein offenes Ohr, um alle ins Boot zu holen“, sind Haase wichtig. Wichtig wäre dem Großvater von bisher einem Enkel, der ihm „viel Spaß macht“, auch die Reduzierung von Bürokratie: „Es muss einfache Prozesse geben.“ Die Entwicklung künstlicher Intelligenz sollte aufmerksam beobachtet werden, die Option, „den Stecker zu ziehen“, gewahrt bleiben – und die A39, „um den Verkehr aus den engen Dörfern zu holen, auf alle Fälle gebaut werden“. Vorbilder hat Haase auch: Opa und Vater, „Herzensmenschen, die mir viel beigebracht haben“.
Wenn er die Wahl am Sonntag, 1. Dezember, gewinnt, wird er montags bei seinem jetzigen Arbeitgeber anrufen, der ihn dann für seine neue Aufgabe freistellt, die er „unbedarft und ohne Scheuklappen“ angehen wird. Gewinnt ein anderer, habe „ich es wenigstens versucht“. Dann arbeitet Haase bis zum Dienstende im Sommer 2025 weiter bei der Bundeswehr. Was dann kommt, ist noch offen.