Mehr Hubschrauber, mehr Personal und moderne Gebäude: Das Bundesinnenministerium hat sich am Wilscher Weg in Gifhorn viel vorgenommen, geizt allerdings auf Presseanfrage mit Details. Etwa zur künftigen Personalstärke: „Aus einsatztaktischen und sicherheitlichen Gründen wird zur Stärke von Organisationseinheiten der Bundespolizei keine Auskunft erteilt.“ Die zukünftige Fliegerstaffel werde personell in den nächsten Jahren wachsen. Allerdings war beim offiziellen Termin im August in der Hubschrauberhalle schon die Rede davon, dass aus 60 Leuten 107 werden sollen.
Sieben Hubschrauber unterschiedlichen Typs sind aktuell am Bundespolizei-Stützpunkt Gifhorn stationiert, so das Ministerium weiter. Es handelt sich um zwei Super Puma, zwei Eurocopter EC 135 im blauen Bundespolizei-Look und drei EC 135 als Versionen für den Zivilschutz, unter anderem die beiden Rettungshubschrauber Christoph 4 und 13. „Sie kommen unter anderem bei grenzpolizeilichen Aufgaben oder Katastrophenfällen zum Einsatz, zum Beispiel Vegetationsbränden und Hochwasserlagen“, so das Ministerium. „Künftig sollen der Fliegerstaffel Gifhorn sukzessiv dann mehrere Transporthubschrauber zugeordnet werden.“In die Jahre gekommen ist die Immobilie. „Die Aufwertung des Stützpunktes hin zu einer Fliegerstaffel geht mit einer Überprüfung des Raum- und Flächenbedarfs einher“, teilt das Ministerium weiter mit. Dabei stimmen sich ihm zufolge Bundespolizei und Innenministerium mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Bundesfinanzministerium ab. „Erste vorbereitende Maßnahmen sind bereits angelaufen.“ Es geht immerhin um 88 Millionen Euro.
Unter anderem sind der Neubau eines Dienstgebäudes, einer Kfz-Halle sowie die Sanierung eines Hangar-Gebäudes mit Wasch-, Instandsetzungs- und Abstellhalle für Hubschrauber, Werkstätten und Lagerräumen vorgesehen. Ebenso sollen die Hubschrauberabstellflächen erweitert werden.
„Es ist für den Standort eine klare Aufwertung“, sagt Polizeioberrat Jürgen Errerd, Leiter des Stützpunktes. „Da freut man sich natürlich drüber.“ Das Team am Wilscher Weg könne optimistisch in die Zukunft schauen. Zu jener des gebürtigen Gifhorners Errerd als Chef vor Ort macht das Ministerium noch keine Aussagen.
Bei der offiziellen Bekanntgabe war bei vielen Beteiligten Gänsehaut angesagt: Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich (CDU) bekannte sich mit leuchtenden Augen, ein Fan des Standorts zu sein, Landrat Tobias Heilmann (SPD) gab sich „heilfroh über diese Entscheidung“ und dem Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil „hüpfte das Herz“. Weniger emotional, sondern mehr sachlich begründete Ministerin Nancy Faeser die Entscheidung: Die Fliegerstaffel sei ein ganz wichtiger Bestandteil der Bundespolizei, und der Standort Gifhorn sei wichtig.
Faeser und Heil kündigten im Sommer an, noch in diesem Jahr an den Wilscher Weg zurückzukehren, um die Schilder am Eingang auszutauschen. Ein Termin dafür steht laut Ministerium aber noch nicht fest.